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*** Artenschutz in Franken® -Artenschutz in Franken® engagiert sich seit beinahe 30 Jahren ehrenamtlich und vollkommen unabhängig für die Erhaltung der Biodiversität - auf dieser Internetpräsenz möchten wir ihnen einen Eindruck unserer Tätigkeit vermitteln und – und informieren auch über Projekte anderer Organisationen und Einzelpersonen - Artenschutz in Franken® +++

Der Minzblattkäfer (Chrysolina herbacea)
Bild zum Eintrag (1113889-160)
Der Minzblattkäfer erzählt seine Geschichte

27/28.10.2024

  •     Hallo, ich bin der Minzblattkäfer – aber du kannst mich einfach „Chrysolina herbacea“ nennen, wenn du magst. Ich bin gar nicht so groß, etwa 6 bis 8 Millimeter lang, aber in der Welt der Blätter bin ich ein echter Star. Besonders die Minze – oh, die liebe ich!

Ich lebe am liebsten auf Minzpflanzen. Die haben so leckere Blätter, saftig und erfrischend, das ist mein absolutes Lieblingsessen! Eigentlich esse ich fast den ganzen Tag. Mit meinem kräftigen Kiefer kann ich die Blätter wunderbar zerkleinern. Dabei lasse ich Löcher in den Blättern, das sieht vielleicht nicht so schön aus, aber für mich ist es perfekt.
  •  In einem interessanten Gespräch zwischen einem Kind und seinen Eltern möchten wir euch und Ihnen diese Art mal etwas näher bringen und auch der Minzblattkäfer schaltet sich in das Gespräch hie und da mit ein ... viel Spaß

Kind: "Mama, Papa, schaut mal, dieser glänzende Käfer auf der Minze! Er sieht aus wie ein Edelstein!"

Eltern: "Ja, das ist ein Minzblattkäfer. Sein Panzer ist metallisch grün bis golden, manchmal auch blau – ganz schillernd in der Sonne."

Kind: "Was macht er da? Er frisst die Blätter! Das ist doch nicht gut für unsere Minze, oder?"

Eltern: "Stimmt, er frisst die Blätter, weil Minze sein Lieblingsessen ist. Er gehört zu den Blattkäfern und hat sich ganz auf diese Pflanze spezialisiert."

Minzblattkäfer, der plötzlich mitredet: „Ja, genau! Minze ist einfach das Beste für mich. Ich brauche sie, um mich stark zu fühlen und meine Eier zu legen. Ich bin gar nicht so böse, wie ihr vielleicht denkt. Ohne Minze kann ich gar nicht überleben!“ Weißt du, wie ich es schaffe, in so glänzenden Farben zu leuchten? 

Mein Panzer hat eine besondere Struktur, die das Licht in alle möglichen Farben bricht. Für dich sehe ich vielleicht wie ein kleiner Edelstein aus, aber eigentlich ist das ein Trick, um Fressfeinde zu verwirren! Wenn ein Vogel mich sieht, denkt er vielleicht, ich sei kein gutes Futter, sondern nur ein schillernder Fleck. Und übrigens – nicht nur ich liebe Minze. Meine Larven, die kleinen Babys, tun es auch. Die schlüpfen aus den Eiern, die ich sorgfältig auf die Blätter der Minze lege, und fressen dann ebenfalls die zarten Blätter, bis sie groß und stark werden.

Kind: "Und schadet das der Minze sehr? Können wir den Käfer einfach wegnehmen?"

Eltern: "Ja, der Käfer kann Minzpflanzen schwächen, besonders wenn es viele von ihnen gibt. Aber er gehört zur Natur dazu, und wenn wir unsere Minze pflegen und sie stark bleibt, kann sie das schon aushalten. Käfer wie er spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem."

Minzblattkäfer: "Genau! Ich bin nicht hier, um eure ganze Minze zu zerstören, sondern nur, um meinen Lebenszyklus zu leben. In der Natur ist alles verbunden – was ich esse, hilft anderen Lebewesen, und vielleicht fressen manche mich wiederum. So ist das Leben!"

Und während ich weiter an einem frischen Minzblatt knabbere, flüstere ich dir noch ein Geheimnis zu: Manchmal, wenn es für mich zu viele Feinde gibt oder die Pflanze zu wenig Nahrung hat, kann ich mir einen anderen Platz suchen. Aber meistens bleibe ich dort, wo die Minze besonders lecker ist. Also, wenn du mich auf deiner Pflanze siehst, denk daran, ich bin einfach nur ein kleines Wesen, das versucht, zu überleben – genau wie du!


In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •     Minzblattkäfer (Chrysolina herbacea)
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Ich bin die Wanderratte (Rattus norvegicus) ... Teil II
Bild zum Eintrag (1114108-160)
Wanderratte (Rattus norvegicus) -- der Nachwuchs ist eingetroffen ... über 30 neue Aufnahmen zu diesem Thema im Laufe dieses Tages hier auf unserer Internetpräsenz!

24/25.10.2024

  • Hallo! Ich bin die Wanderratte (Rattus norvegicus) - besser bekannt als "Wanderratte", obwohl ich eigentlich gar nicht so viel wandere. 

Wusstest du, dass wir Wanderratten die Cousins der Hausratte sind? Aber im Gegensatz zu den zarten Hausratten, die eher Höhenflüge machen und gerne auf Dachböden wohnen, bin ich eine richtige Abenteurerin des Untergrunds! Ich bin überall dort, wo es dunkel, feucht und gemütlich ist - also in Kanalisationen, Kellern und Müllhalden. Klingt nicht glamourös? Na, dann warte ab!
Mein Aussehen und Stil
Ich bin ein echter Kraftprotz, ungefähr 20 bis 30 cm lang, und dann kommt noch mein beeindruckender Schwanz dazu. Der ist fast genauso lang! Im Gegensatz zu den schicken Farbratten, die manchmal bei euch Menschen wohnen und in allen möglichen Farben daherkommen, halte ich es eher klassisch: Braun bis Grau, mit einem Hauch von Understatement.Und ja, manche sagen, mein Schwanz sieht ein bisschen eklig aus – haarlos und schuppig. Aber ehrlich, ohne ihn wäre ich ein richtiges Balance-Desaster. Er hilft mir dabei, auf den schmalsten Rohren zu balancieren und enge Kurven zu nehmen, wenn ich vor Gefahr flüchte.

Unsere Vorliebe für Abenteuer (und Snacks!)
Warum nennen mich Menschen eine "Wanderratte"? Wahrscheinlich, weil wir immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer sind – oder besser gesagt: dem nächsten leckeren Snack! Wir sind echte Gourmets: Müll, Abfälle, Getreide, Früchte, Insekten, sogar mal ein bisschen Fleisch – alles ist auf meiner Speisekarte! Ihr nennt es "Müll", wir nennen es Buffet. Meine Freunde und ich können uns an fast jedes Umfeld anpassen. Egal, ob Stadt oder Land, feuchte Keller oder trockene Felder – wir sind überall, wo es was zu fressen gibt. Wusstest du, dass wir in Großstädten wie Berlin oder New York die wahren Herrscher der Kanalisation sind? Ja, ihr Menschen denkt vielleicht, die Stadt gehört euch, aber da unten sind wir die Chefs.

Unser Sozialleben – Mehr als nur „Rattenschwanz“
Wir sind sehr soziale Tiere, ja wirklich! Wir leben in Gruppen, die sich sogenannte Kolonien nennen. Da gibt es klare Regeln und Strukturen, ähnlich wie in eurer menschlichen Gesellschaft. Wir kümmern uns umeinander, teilen Futter, und manchmal kuscheln wir sogar zusammen, um uns warmzuhalten. Zugegeben, wir sind vielleicht nicht die besten Mitbewohner – wir haben ein bisschen die Angewohnheit, Kabel anzuknabbern und Löcher in Wände zu nagen, aber hey, man kann nicht alles haben, oder?

Schneller, schlauer, stärker – die Superkräfte der Wanderratte
Du denkst vielleicht, wir sind klein und schwach, aber wir haben echte Superkräfte! Erstens, ich bin eine Schwimm-Meisterin. Ich kann kilometerweit durch Abwasserrohre schwimmen und unter Wasser meinen Atem mehrere Minuten anhalten. Wenn wir schwimmen, sieht das vielleicht nicht so elegant aus wie bei einem Delfin, aber hey, wir schaffen’s ans Ziel. Dann sind wir auch noch wahre Sprungtalente! Ich kann bis zu einem Meter hochspringen. Das ist so, als würde ein Mensch mal eben auf das Dach eines Hauses hüpfen. Und schließlich bin ich eine Weltmeisterin im Nagen: Mit meinen kräftigen Zähnen kann ich mich durch Holz, Plastik und sogar Beton beißen – kein Wunder, dass wir uns oft unbeliebt machen. Aber wenn man Hunger hat, muss man eben kreativ werden!

Die Liebe und das Leben – Ratting mit Herz
Eine kleine Anekdote: Wanderratten sind romantischer, als man denkt. Ein Pärchen bleibt oft sein ganzes Leben zusammen und zieht gemeinsam die Jungen auf. Und Junge, da sind wir produktiv! Ein Weibchen kann bis zu 7 Mal im Jahr Nachwuchs bekommen, mit jeweils 6 bis 12 Babys. Richtig gerechnet? Ja, das sind über 80 Rattenkinder pro Jahr – wir sind also eine wahre Großfamilie!

Die Sache mit den Krankheiten...
Okay, jetzt ein ernstes Thema: Ja, wir sind bekannt dafür, manchmal Krankheiten zu übertragen. Die Geschichte mit der Pest ist zwar schon ziemlich alt (und das waren hauptsächlich unsere Verwandten, die Schwarzen Ratten!), aber wir wissen, dass Menschen bei uns vorsichtig sind. Aber wir sind doch keine Ungeheuer! Wenn ihr einfach euren Müll sicher entsorgt und nicht alles liegen lasst, gibt’s auch weniger Probleme zwischen uns.

Ratten und Menschen – Eine lange Geschichte
Am Ende des Tages bin ich eigentlich stolz darauf, dass wir so erfolgreich überlebt haben – trotz aller menschlichen Versuche, uns loszuwerden. Manche von euch mögen uns nicht, aber wir sind eben anpassungsfähig und clever. In gewisser Weise sind wir und die Menschen sich sehr ähnlich: Wir lieben Gesellschaft, wir suchen nach Ressourcen, und wir sind bereit, für unser Überleben alles zu tun.

Also, das nächste Mal, wenn du eine von uns siehst – denk daran, wir sind mehr als nur „Ungeziefer“. Wir sind Überlebenskünstler mit einem großen Appetit auf Abenteuer! Bis bald (vielleicht unter deinem Müllcontainer)!


In der Aufnahme von Helga Zinnecker
  •     Wanderratten Nachwuchs an der Vogel Futterstelle ..
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Die Ameisenwanze (Myrmecoris gracilis)
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Aus der möglichen Perspektive einer Ameisenwanze geschrieben ...

27/28.10.2024

  • Die Ameisenwanze (Myrmecoris gracilis) ist wie ein kleiner Wicht, der sich für eine Ameise hält, aber eigentlich eine verkleidete Wanze ist.

Stell dir vor, du gehst auf eine Party, alle sind als Superhelden verkleidet, und du kommst als Ameise. Genau so lebt diese Wanze ihren Alltag. Sie ist schlank und bewegt sich mit einem geheimen Plan durch das Ameisenvolk, ohne dass jemand wirklich merkt, dass sie anders ist – zumindest für eine Weile.
Warum tut sie das? Weil Ameisen harte Arbeiter sind, im Team leben, und sie geben einem das Gefühl, Teil einer coolen Gang zu sein. „Hey, schaut mich an, ich bin auch so fleißig wie ihr!“ Aber in Wirklichkeit hat die Ameisenwanze einen Trick auf Lager: Sie ist ein Opportunist, ein kleiner "Schlawiner", der die Vorteile des Ameisenlebens nutzt, ohne wirklich mitzumachen.

Aber hier kommt der nachdenkliche Teil: Die Ameisenwanze ist ein Meister des Überlebens. Sie lebt in einer Welt, die oft gnadenlos und gefährlich ist. Ameisenstämme sind stark und gut organisiert, und wenn man so klein und wehrlos ist wie die Ameisenwanze, hilft es, sich ein wenig anzupassen – ein bisschen Tarnung hier, ein bisschen Ameisen-Imitation dort.

Das Leben ist manchmal wie ein Ameisenhaufen, in dem wir alle aufeinanderhocken und versuchen, uns durchzuschlagen. Manchmal machen wir mit, manchmal tun wir nur so, als ob wir dazugehören. Die Ameisenwanze erinnert uns daran, dass man auch dann klug überleben kann, wenn man nicht der Stärkste oder Schnellste ist – manchmal reicht es, sich einfach anzupassen, mit ein wenig List und einem unschuldigen Gesichtsausdruck.

Und wer weiß, vielleicht haben wir alle ein bisschen Ameisenwanze in uns: Manchmal fühlen wir uns, als müssten wir uns verstecken oder eine Rolle spielen, um nicht aus dem Ameisenhaufen geworfen zu werden. Aber am Ende geht es darum, schlau zu sein und das Beste aus dem Leben zu machen, selbst wenn man sich in einer Ameisenwelt befindet.


In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •     Ameisenwanze (Myrmecoris gracilis)
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Das Waldbrettspiel (Pararge aegeria)
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Waldbrettspiel (Pararge aegeria)

26/27.10.2024

  •     Ich, das Waldbrettspiel (Pararge aegeria): Ein Tag in meinem Leben und Gedanken über meine Welt

Guten Tag, mein Name ist Pararge aegeria,
oder wie ihr mich nennt: das Waldbrettspiel. Ich bin ein Schmetterling, der in den Wäldern Europas zuhause ist, besonders dort, wo die Sonne durch die Baumkronen flirrt und die Wärme auf den Waldboden fällt. Meine Flügel sind bräunlich-gelb mit kleinen Augenflecken – diese dienen dazu, mich vor Fressfeinden zu schützen, indem sie Vögel verwirren oder abschrecken.
Mein Lebensraum: Ein empfindliches Gleichgewicht
Wenn ich durch den Wald fliege, halte ich Ausschau nach lichtdurchfluteten Stellen, denn dort wärmt sich meine zarte Haut. Ich benötige den Wechsel aus Schatten und Sonne, um mein Wohlbefinden zu regulieren. Leider wird mein Zuhause, der Wald, immer kleiner. Abholzung und das Schrumpfen natürlicher Waldflächen zerstören die Balance, die ich so dringend brauche.Besonders im Frühjahr, wenn ich meine Eier ablege, achte ich darauf, dass es genug Kräuter und Gräser gibt, auf denen meine Raupen später fressen können. Brennnesseln oder verschiedene Süßgräser bieten ihnen Nahrung. Aber auch das wird knapper, da Wiesen intensiv bewirtschaftet werden und Wildpflanzen, die für meine Nachkommen wichtig sind, immer mehr verdrängt werden.

Bedrohungen für mich: Zerstörung und Klimawandel
Mein größter Feind ist nicht nur der Vogel, der mich jagen könnte. Es sind die Menschen, die meinen Lebensraum zerstören. Der Wald, den ich als Heimat brauche, wird durch Straßenbau, Landwirtschaft und Urbanisierung zerteilt. Doch auch der Klimawandel ist eine Gefahr: Er verändert die Temperaturen und das Wetter in meinen Wäldern. Heiße Sommer können dazu führen, dass ich nicht genug Feuchtigkeit finde, um mich zu erholen. Übermäßige Regenfälle hingegen können meine Brutplätze überfluten. Ein anderer Punkt, der mich nachdenklich macht, ist das Insektensterben. Ich sehe, wie andere Arten um mich herum verschwinden. Weniger Insekten bedeutet weniger Nahrung für die Tiere, die mich jagen, und es verändert das gesamte ökologische Gleichgewicht. Was, wenn ich eines Tages nicht mehr genug finde, um meine Nachkommen zu ernähren?

Schutzmaßnahmen: Was ihr tun könnt, um mir zu helfen

Ihr Menschen habt die Macht, mich zu schützen, und es gibt einige Dinge, die ihr tun könnt:


  •         Schaffung von Waldrändern und Waldlichtungen: Wenn ihr den Wald so gestaltet, dass es genügend sonnige Lichtungen und Waldränder gibt, bleibt mein Lebensraum intakt. Auch der Verzicht auf intensive Forstwirtschaft in bestimmten Gebieten hilft, den Wald naturnah zu erhalten.

  •         Weniger Einsatz von Pestiziden: Pestizide schaden mir und meinen Raupen. Wenn ihr auf den Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft und im Gartenbau verzichtet, haben meine Kinder eine bessere Überlebenschance.

  •         Förderung der biologischen Vielfalt: Wenn ihr in Gärten und Parks mehr Wildblumen anpflanzt und diese wachsen lasst, helft ihr nicht nur mir, sondern auch anderen Insekten. Je vielfältiger die Pflanzenwelt ist, desto besser für uns alle.

  •         Schutz von Grünflächen und Wäldern: Ihr könnt euch dafür einsetzen, dass mehr Wälder unter Naturschutz gestellt werden. So bleibt mein Zuhause intakt. Auch der Kampf gegen den Klimawandel ist wichtig, denn nur so können die Bedingungen für meine Art stabil bleiben.


Ein nachdenklicher Moment: Was, wenn ich verschwinde?
Manchmal frage ich mich, was passiert, wenn ich eines Tages nicht mehr durch die Wälder flattere. Ich bin ein Teil eines größeren Ganzen, ein Zahnrad im ökologischen Uhrwerk. Mein Verschwinden würde eine Kettenreaktion auslösen – Vögel hätten weniger Nahrung, Pflanzen würden nicht mehr bestäubt, und der Kreislauf des Lebens würde gestört werden.Ihr Menschen seid ebenfalls Teil dieses Kreislaufs. Euer Wohlstand hängt von der Gesundheit der Natur ab. Wenn der Wald stirbt, sterbt ihr mit ihm – vielleicht nicht sofort, aber allmählich. In einer Welt ohne Schmetterlinge, ohne summende Bienen und zwitschernde Vögel, wäre auch euer Leben ärmer, weniger erfüllt.

Ein Appell an euch: Achtet auf mich, denn ich achte auf euch

Denkt daran, dass ich nicht nur ein kleiner Schmetterling bin. Ich bin ein Bote der Natur, der euch zeigt, wie es um die Gesundheit eurer Wälder und Felder steht. Wenn ihr mich fliegen seht, dann bedeutet das, dass noch Hoffnung besteht, dass die Natur um euch herum im Gleichgewicht ist. Wenn ich aber verschwinde, dann schwindet auch diese Hoffnung. Schützt mich, indem ihr meine Heimat respektiert und bewahrt. Nur so können wir beide – ihr und ich – in einer gesunden und florierenden Welt weiterleben.



In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch


  •     bei Spaziergängen sehe ich die Männchen manchmal an und neben den Wegen sitzen, sie beobachten und sind territorial Versuchen andere Männchen zu vertreiben. Sind gut getarnt u. werden meist erst wahr genommen, wenn sie auffliegen. Meines Wissens sind sie auch die einzigen Falter die mitten im Wald zu finden sind, wenn lichte Stellen vorhanden sind.

  •     Ein Edelfalter, Tagfalter aus der Unterfamilie der Augenfalter. Er ist an Wegen u. auf Lichtungen im lichten Wald, oder in der Nähe des Waldes zu finden. Hier ein Weibchen, sie sind etwas größer u. die Augenzeichnungen sind kräftiger, ausgeprägter. Außerdem sind fast alle Falter durch den runderen Hinterleib der Weibchen unterscheidbar. Bei Männchen geht das Abdomen (Hinterleib) in der Regel gerade nach hinten
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Vom Trafohaus zur Stele der Biodiversität®
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Vom Trafohaus zur Stele der Biodiversität®

26/27.10.2024

  • Ein bislang in dieser Form in Deutschland wohl einzigartiges Konzept stellt sich in einer kurzen Feierstunde projektausgerichtet erneut der breiten Öffentlichkeit vor.

Burgwindheim / Bayern.
Stelen bundesdeutscher Biodiversität, so der zugegeben etwas sperrige Titel für ein in dieser Form einmaliges Entwicklungskonzept des Artenschutzes in Franken®. Im Fokus stehen dabei Bauwerke, die viele Jahre für den Menschen unverzichtbar waren, jedoch meist ein Schattendasein führten, obwohl diese voller Energie steckten. Trafotürme oder auch Trafohäuser wurden sie landläufig genannt.

Oasen des (Über) – Lebens

Doch gerade in den vergangenen Jahren verloren diese Kulturgüter mehr und mehr an Bedeutung. Technische Änderungen führten dazu, dass zahlreiche der Gebäude abgerissen wurden und es auch heute noch immer werden. Mit jedem Abbruch verlieren wir auch ein unwiederbringliches Zeitzeugnis, unserer urbanen Lebensweise. Hier und da standen die Häuschen in Strukturen, die mit ihnen in einen langen, gemeinsamen Dornröschenschlaf verfielen. Im eigentlichen Sinn bilden diese Kleinbaukörper, bei einer entsprechend durchdachten und durchgeplanten Nutzungsänderung, wiederkehrend hochwertige Ökosysteme inmitten zunehmend strukturarmer Bereiche ab.

Gemeinsam für mehr sichtbaren Artenschutz und Umweltbildung.

Artenschutz in Franken®, Bayernwerk AG, Markt Burgwindheim, Turmstationen Deutschland e.V., Steuerkanzlei Bauerfeind und Deutsche Postcode Lotterie erweckten vor wenigen Tagen ein altes, vormaliges Trafohaus in der Gemeinde Burgwindheim GT-Kötsch aus seinem (ökologischen) Ruhezustand. In den vergangenen zwei Monaten wurde, nach einer über einjährigen Vorbereitungsphase, der Baukörper großzügig umgestaltet und so zu einer „Stele der Biodiversität®“ umfunktioniert. Ausgestattet mit speziellen, teilweise eigenentwickelten Sekundärhabitaten, die in und auf die Fassade, sowie in den Dachstuhl des Gebäudes integriert wurden, bietet das Gebäude nun nachhaltig hochwertige Lebens- und Fortpflanzungsräume, auch für im Bestand gefährdete Tierarten. Vornehmlich für Spezies welche den Menschen gar seit vielen Jahrhunderten als sogenannte Kulturfolger eng begleiten. Diese Koexistenz kündigt der Mensch seit geraumer Zeit auf. Mit diesem erschreckenden Vorgang verlieren diese gleichfalls unsere Gesellschaftsform prägenden Kulturfolger ihre Lebensgrundlage, da überlebensrelevante Fortpflanzungs- und Nahrungsbereiche verschwinden. Wir als „Gattung“ Mensch verlieren damit ebenfalls den direkten Kontakt zur Umwelt sowie zu unseren Mitgeschöpfen, die ein wichtiger Teil unseres Lebensbereiches sind. Im Detail konnten hier, am vormals artenfern strukturierten „Türmchen“, vielfältige (Überlebens) - Strukturen geschaffen werden um beispielsweise Fledermäusen, Turmfalken, Mehlschwalben oder auch Mauerseglern geeignete, bewusst reproduktionszugeordnete Strukturen anzubieten. Wie begehrt diese Einrichtungen sind, zeigt die teilweise Besiedlung dergleichen bereits während der Umgestaltungsphase.  

Umweltbildung vermitteln.

Der ehemalige Trafoturm informiert ferner durch eine multimediale Projektinformation, die am Bauwerk angebracht ist, weiterführend über wichtige Projektinhalte. Über ein „Get-it“ System, sowie der entsprechenden Internetanbindung soll es auch gelingen, die „Smartphone- und Tablet-Generation“ für den Erhalt der ökologischen und kulturellen Vielfalt zu begeistern. An Standorten wie diesem hier in Stegaurach kann es der Aktuellen, jedoch auch der uns nachfolgenden Generation noch möglich sein, Wildtiere in ihren natürlichen, kulturfolgenden Verhaltensmustern zu erleben.


Eye Catcher – grafische Baukörpergestaltung

Als wahrer Eye Catcher stellt sich die Stele der Biodiversität® durch die künstlerische Baukörpergestaltung dar. Die Fassade des Bauwerks wurde aufwendig grafisch gestaltet und taucht in eine ganz eigene Welt ein, gerade um die Fantasie der Kinder anzuregen. Für Erwachsene bieten sich gleichfalls nicht alltägliche Perspektiven. Mit der hier gewählten Gestaltungsform möchten wir den Baukörper jedoch auch als Mahnmal verstanden wissen. Denn mit unserem Wirken tragen wir als Gesellschaft unmittelbar zum Niedergang der Biodiversität bei. Was wir alles Verlieren erkennen wir teilweise auf der Baukörperfassade und so kann dieser Ansatz auch einen wichtigen Beitrag leisten uns zunehmend um die Erhaltung der Artenvielfalt, im ureigenen Interesse zu bemühen.


Ein Netz der Biodiversität legt sich über das Land.

Das Projekt Stelen der Biodiversität®, dass durch die vollkommen ehrenamtlich agierende Organisation Artenschutz in Franken® federführend betreut wird, hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Netz dieses Projektansatzes über das Land zu legen. Und so reiht sich das Projekt in eine Aufeinanderfolge von erfolgreichen Projektbausteinen ein, die sich bereits an anderer Stelle in Bayern, sowie in zahlreichen anderen Bundesländer Deutschlands wiederfinden.

Als offizielles Projekt der UN Dekade Biologische Vielfalt mehrfach ausgezeichnet, wird der hohen inhaltlichen Qualität des Konzepts Rechnung getragen.



In der Aufnahme
  • Nachdem der Baukörper vom Außen- Schutz- und Montagegerüst befreit wurde, konnte die spezielle Schleiereulen - Turmfalkennisthilfe im Baukörperinnenraum eingebaut werden, ... hierzu wurde ein Innengerüst benötigt!
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Die Wacholderdrossel (Turdus pilaris)
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Wacholderdrossel (Turdus pilaris)

25/26.10.2024

  • Hallo, ich bin die Wacholderdrossel (Turdus pilaris) und ich erzähle euch ein bisschen über mich!

Ich bin ein Vogel, der in den Wäldern und Gärten Europas und Asiens zu Hause ist. Mit meinem grau-braunen Gefieder und meinem auffälligen gelb-schwarz gesprenkelten Brustbereich falle ich vielleicht nicht sofort auf, aber glaubt mir, ich habe Charisma – und ich bin ein echter Teamplayer. 

Wir Drosseln sind nämlich sehr gesellig und bewegen uns oft in großen Trupps. Was soll ich sagen? Es macht eben mehr Spaß, gemeinsam durch die Gegend zu ziehen und die besten Futterstellen abzugrasen!
Fachlich und Kulturell: Ein Steckbrief von mir
Ich gehöre zur Familie der Drosseln (Turdidae) und liebe es, in Wiesen, Feldern und Wäldern nach Nahrung zu suchen. Mein lateinischer Name Turdus pilaris klingt ein bisschen wie ein Zauberspruch, nicht wahr? Vielleicht liegt das daran, dass ich im Frühling und Sommer gerne durch die Lüfte schwebe und ein bisschen Magie verbreite.Ich habe ein vielseitiges Menü: Im Frühling und Sommer bin ich ein Insektenjäger, im Winter freue ich mich über Beeren, besonders Wacholderbeeren – da kommt auch mein Name her.

Diese leckeren Beeren sind nicht nur gesund, sondern geben mir auch ordentlich Energie für die kalte Jahreszeit. Man könnte sagen, sie sind mein "Superfood". In der Vergangenheit wurde ich sogar in der Kunst und Kultur verewigt. Zum Beispiel tauche ich in manchen europäischen Volksmärchen als ein cleverer und widerstandsfähiger Vogel auf, der sich gegen widrige Umstände durchsetzt – ob das nun Raubvögel, Jäger oder kalte Winter sind. Ihr müsst wissen, wir sind ziemlich hart im Nehmen und trotzen dem Wetter. Selbst wenn der Schnee fällt, bleibe ich tapfer auf der Suche nach meinem nächsten Snack.

Meine lustige Seite: Die Kunst der "Kacke"

Jetzt, wo wir uns ein bisschen besser kennen, erzähle ich euch noch etwas Lustiges über mich und meine Freunde. Wir Wacholderdrosseln haben eine besondere Verteidigungsstrategie gegen Raubtiere, insbesondere gegen größere Vögel wie Krähen. Wir spucken ihnen quasi ins Gesicht – okay, genauer gesagt kacken wir auf sie! Wenn ein Feind uns oder unsere Nester angreift, starten wir einen koordinierten Angriff und werfen unseren Kot in die Richtung des Eindringlings.

Eine klebrige Überraschung! Das vertreibt nicht nur die Angreifer, sondern verschafft uns auch den Ruf als ziemlich schlaue (und vielleicht ein bisschen freche) Vögel.
Diese "Bombardement-Taktik" ist unter Vogelfreunden schon fast legendär. Manchmal bekomme ich das Gefühl, dass wir Drosseln uns damit brüsten. Stell dir vor: "Hey, gestern hab ich eine Elster getroffen und sie hat sich nicht mehr eingekriegt – treffsicher wie ich bin, hab ich sie voll erwischt!"

Mein Nest: Heimatgefühl mit Stil
Ein weiteres spannendes Detail: Ich baue meine Nester mit viel Liebe und Geschick. Meistens suche ich mir hohe Bäume oder dichte Sträucher, um mein Nest zu errichten. Und wenn ich eine gute Stelle gefunden habe, dann geht's los: Mit Gras, Zweigen und Moos baue ich ein gemütliches Zuhause für meine Familie. Besonders stolz bin ich, wenn meine Jungen im Frühjahr schlüpfen und ihre ersten Flügelschläge wagen – das ist ein wahrhaft magischer Moment!

So, nun kennt ihr ein paar meiner Geheimnisse. Ich bin nicht nur ein einfacher Vogel, sondern ein kleines Naturwunder mit einer Menge Tricks im Schnabel. Wenn ihr das nächste Mal eine Wacholderdrossel seht, denkt an mich und mein stolzes Dasein – und bleibt auf der Hut, ich könnte euch sonst mit einem kleinen Geschenk überraschen!


In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch

  •     Wacholderdrossel (Turdus pilaris)
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Ein Welterbe für den Mauersegler - Luitpoldstraße 51 Bamberg -
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Ein Welterbe für den Mauersegler

25/26.10.2024

  •         Ein innovatives Gemeinschaftsprojekt engagiert sich für die Erhaltung der letzten Mauersegler in der Stadt Bamberg.

Bamberg / Bayern.
Wie auch in anderen Städten der Republik erkennen wir seit geraumer Zeit einen elementaren Rückgang der Vogelart Mauersegler. Neben Nahrungsmangel sind es vornehmlich fehlende Fortpflanzungsstätten die es den Tieren zunehmend schwerer machen sich einer erfolgreichen Arterhaltung zu widmen.
Artenschutz in Franken® und Stadt Bamberg – Umweltamt  möchten dem Verlust der Biodiversität mit einem konkreten, regionalem Schutzprojekt entgegenwirken. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

Mit der Installation einer Nisthilfenkette wurden vor wenigen Tagen neue Mauersegler Reproduktionsmöglichkeiten geschaffen. An einer geeigneten Bauwerkfassade des Umweltamtes in der Luitpoldstraße in Bamberg, konnten spzielle 10 Nistplätze mit einem Hubsteiger montiert werden.

Diese Niststätten bieten kulturfolgenden Kleinvogelarten wie z. B. dem Mauersegler nun geeignete, prädatorensichere Reproduktionsmöglichkeiten. Auch klimatische Faktoren waren Bestandteil des Projekts, denn mehr und mehr (auch traditionelle) Brutplätze verlieren aufgrund des Klimawandels ihre Funktionalität und damit verenden viele Jungtiere, bereits in überhitzen Brutnischen ohne jemals einen ersten Flügelschlag im freien Luftraum erleben zu dürfen.

Die nun hier installierten Nisthilfen wurden neben einer Ansitzschräge die natürliche Fressfeinde, die an den Reproduktionsstandorten in Erscheinung treten könnten, davon abhalten, sich hier niederzulassen, mit Maßnahmen zur Reduzierung einer Brutplatzüberhitzung ausgestattet. Selbstredend das die Nisthilfen in einer nachhaltigen Konzeption ausgeführt wurden, um nach einer Annahme auch viele Jahrzehnte ihrer wertvollen Aufgabe nachkommen zu können.



In der Aufnahme
  •         Montierte Nisthilfenkette mit installierter Ansitzschräge die auch einen Traufkörper imitiert.
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Phaonia subventa
Bild zum Eintrag (1113736-160)
Phaonia subventa

24/25.10.2024

  • Oh, hallo! Willkommen in meiner Welt! Ich bin Phaonia subventa, eine kleine, aber feine Fliege aus der Familie der Echten Fliegen (Muscidae). 

Klar, ich bin keine Berühmtheit wie die allseits bekannte Stubenfliege, aber dafür habe ich meinen ganz eigenen Stil. Manche nennen mich vielleicht „unscheinbar“, aber hey, das gibt mir den Vorteil, mich unauffällig durch die Wiesen und Wälder zu bewegen. Lass mich dir ein bisschen erzählen, wie das Leben als Phaonia subventa so läuft – es ist aufregender, als du vielleicht denkst!
Mein Look: Minimalistisch, aber stilvoll
Klar, ich bin nicht bunt wie ein Schmetterling oder glänzend wie eine Libelle, aber ich finde, dass Understatement auch seinen Reiz hat. Mein Körper ist schlank und dezent bräunlich-grau gefärbt, perfekt, um im Gras oder auf dem Waldboden unterzutauchen. Meine Beine sind wie kleine schwarze Stiefel – praktisch und schick zugleich. Meine Flügel sind transparent, und sie schimmern im richtigen Licht fast wie feines Glas. 

Eleganz ist eben auch eine Frage der Perspektive, nicht wahr?
Und dann wären da noch meine großen roten Augen. Ja, ja, ich weiß, viele sagen, dass das „typisch Fliege“ ist, aber bei mir hat es schon Stil! Diese Augen sind perfekt für die Orientierung und geben mir den Überblick – ich sehe mehr als du denkst! Stell dir das mal vor: Ich kann fast alles um mich herum wahrnehmen, selbst wenn ich zur Seite schaue. Ein kleiner Radar auf zwei Beinen – oder Flügeln!

Mein Tagesablauf: Abenteuer zwischen Laub und Blüten
Was mache ich den ganzen Tag? Nun, ich bin eine Entdeckerin – mein ganzes Leben lang. Ich fliege umher, mal hierhin, mal dorthin, immer auf der Suche nach Futter und Abenteuern. Besonders mag ich feuchte und schattige Orte, wie Wiesen und Wälder. Ich bin quasi der kleine Walddetektiv unter den Fliegen – immer auf der Suche nach dem nächsten Leckerbissen oder einem Platz zum Ausruhen.

Meine Ernährung?
Ein feiner Mix! Anders als die Party-Fliegen, die ständig um deinen Obstteller kreisen, stehe ich eher auf den natürlichen Kram – Pflanzenreste, abgestorbene Blätter, und manchmal auch ein bisschen Blütennektar. Die Natur bietet eben eine breite Speisekarte! Man könnte sagen, ich bin eine umweltfreundliche Gourmet-Fliege. Und das Beste: Während ich futtere, verteile ich ganz nebenbei Pollen und helfe bei der Bestäubung. Das ist wie Mülltrennung und Gartenarbeit in einem – ich bin der Bio-Kreislauf in Person!

Die Kunst der Tarnung und Flucht
Jetzt fragst du dich vielleicht, ob ich viele Feinde habe. Oh ja, jede Menge! Vögel, Frösche, und sogar andere Insekten haben es manchmal auf mich abgesehen. Aber zum Glück bin ich flink und wendig. Meine Flügel bringen mich blitzschnell aus der Gefahrenzone. Ich schwirre einfach von Blatt zu Blatt oder verstecke mich im Gras – und schon bin ich wieder in Sicherheit.

Aber ich will ehrlich sein: Es ist nicht immer einfach, sich durchzuschlagen. Manchmal, wenn ich den ganzen Tag durch die Wälder geflogen bin und mich ständig vor hungrigen Räubern retten musste, frage ich mich schon, warum ich mir das alles antue. Aber dann denke ich daran, wie wichtig meine Aufgabe im Ökosystem ist, und schwupps, bin ich wieder motiviert. Denn hey, ohne mich und meine Artgenossen wären die Wälder nicht so sauber, die Pflanzen nicht so bestäubt, und die Kreisläufe der Natur wären ziemlich aus dem Gleichgewicht. Wir sind also quasi die kleinen Helden im Verborgenen!

Partnersuche auf Fliegenart: Ein Tanz um das Glück
Und wenn es um die Liebe geht, wird es bei uns auch spannend! Wir Phaonia subventa-Fliegen sind wählerisch. Wir finden uns nicht einfach so – es braucht schon eine gute Choreografie. Wenn ich einen potenziellen Partner entdecke, dann fliegen wir ein Tänzchen durch die Luft, um uns gegenseitig zu beeindrucken. Es ist ein kleines Luftballett – leicht, elegant und voller Schwung. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Aber so ist das eben im Leben einer Fliege – ein ewiges Auf und Ab, ein ständiges Schwingen von Flügel zu Flügel.

Fazit: Klein, aber voller Leben
Das Leben als Phaonia subventa ist kein Zuckerschlecken, aber es ist voller Momente, die es wert sind. Ich surr' durch die Welt, immer auf der Suche nach neuen Abenteuern, immer mit den Augen offen für Gefahren – und ab und zu gönne ich mir eine Pause auf einer schönen Blüte. Auch wenn ich vielleicht nicht die auffälligste Fliege bin, so bin ich doch ein wichtiger Teil der Natur – und darauf bin ich stolz!

Also, wenn du das nächste Mal eine kleine, graubraune Fliege siehst, die elegant über eine Waldlichtung schwirrt, denk an mich. Vielleicht bin ich gerade auf Entdeckungstour oder tanze meinen nächsten Fliegentango. Und wer weiß – vielleicht kreuzen sich unsere Wege wieder!


In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch.
  •     Phaonia subventa ist eine Fliegenart aus der Familie der Fleischfliegen (Muscidae). Diese Insekten sind etwa 5 bis 8 mm groß und zeichnen sich durch eine graubraune Körperfarbe aus. Sie sind in Europa verbreitet und bevorzugen feuchte Lebensräume wie Uferbereiche von Gewässern.
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Ich bin die Wanderratte (Rattus norvegicus) ...
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Wanderratte (Rattus norvegicus)

24/25.10.2024

  • Hallo! Ich bin die Wanderratte (Rattus norvegicus) - besser bekannt als "Wanderratte", obwohl ich eigentlich gar nicht so viel wandere. 

Wusstest du, dass wir Wanderratten die Cousins der Hausratte sind? Aber im Gegensatz zu den zarten Hausratten, die eher Höhenflüge machen und gerne auf Dachböden wohnen, bin ich eine richtige Abenteurerin des Untergrunds! Ich bin überall dort, wo es dunkel, feucht und gemütlich ist - also in Kanalisationen, Kellern und Müllhalden. Klingt nicht glamourös? Na, dann warte ab!
Mein Aussehen und Stil
Ich bin ein echter Kraftprotz, ungefähr 20 bis 30 cm lang, und dann kommt noch mein beeindruckender Schwanz dazu. Der ist fast genauso lang! Im Gegensatz zu den schicken Farbratten, die manchmal bei euch Menschen wohnen und in allen möglichen Farben daherkommen, halte ich es eher klassisch: Braun bis Grau, mit einem Hauch von Understatement.Und ja, manche sagen, mein Schwanz sieht ein bisschen eklig aus – haarlos und schuppig. Aber ehrlich, ohne ihn wäre ich ein richtiges Balance-Desaster. Er hilft mir dabei, auf den schmalsten Rohren zu balancieren und enge Kurven zu nehmen, wenn ich vor Gefahr flüchte.

Unsere Vorliebe für Abenteuer (und Snacks!)
Warum nennen mich Menschen eine "Wanderratte"? Wahrscheinlich, weil wir immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer sind – oder besser gesagt: dem nächsten leckeren Snack! Wir sind echte Gourmets: Müll, Abfälle, Getreide, Früchte, Insekten, sogar mal ein bisschen Fleisch – alles ist auf meiner Speisekarte! Ihr nennt es "Müll", wir nennen es Buffet. Meine Freunde und ich können uns an fast jedes Umfeld anpassen. Egal, ob Stadt oder Land, feuchte Keller oder trockene Felder – wir sind überall, wo es was zu fressen gibt. Wusstest du, dass wir in Großstädten wie Berlin oder New York die wahren Herrscher der Kanalisation sind? Ja, ihr Menschen denkt vielleicht, die Stadt gehört euch, aber da unten sind wir die Chefs.

Unser Sozialleben – Mehr als nur „Rattenschwanz“
Wir sind sehr soziale Tiere, ja wirklich! Wir leben in Gruppen, die sich sogenannte Kolonien nennen. Da gibt es klare Regeln und Strukturen, ähnlich wie in eurer menschlichen Gesellschaft. Wir kümmern uns umeinander, teilen Futter, und manchmal kuscheln wir sogar zusammen, um uns warmzuhalten. Zugegeben, wir sind vielleicht nicht die besten Mitbewohner – wir haben ein bisschen die Angewohnheit, Kabel anzuknabbern und Löcher in Wände zu nagen, aber hey, man kann nicht alles haben, oder?

Schneller, schlauer, stärker – die Superkräfte der Wanderratte
Du denkst vielleicht, wir sind klein und schwach, aber wir haben echte Superkräfte! Erstens, ich bin eine Schwimm-Meisterin. Ich kann kilometerweit durch Abwasserrohre schwimmen und unter Wasser meinen Atem mehrere Minuten anhalten. Wenn wir schwimmen, sieht das vielleicht nicht so elegant aus wie bei einem Delfin, aber hey, wir schaffen’s ans Ziel. Dann sind wir auch noch wahre Sprungtalente! Ich kann bis zu einem Meter hochspringen. Das ist so, als würde ein Mensch mal eben auf das Dach eines Hauses hüpfen. Und schließlich bin ich eine Weltmeisterin im Nagen: Mit meinen kräftigen Zähnen kann ich mich durch Holz, Plastik und sogar Beton beißen – kein Wunder, dass wir uns oft unbeliebt machen. Aber wenn man Hunger hat, muss man eben kreativ werden!

Die Liebe und das Leben – Ratting mit Herz
Eine kleine Anekdote: Wanderratten sind romantischer, als man denkt. Ein Pärchen bleibt oft sein ganzes Leben zusammen und zieht gemeinsam die Jungen auf. Und Junge, da sind wir produktiv! Ein Weibchen kann bis zu 7 Mal im Jahr Nachwuchs bekommen, mit jeweils 6 bis 12 Babys. Richtig gerechnet? Ja, das sind über 80 Rattenkinder pro Jahr – wir sind also eine wahre Großfamilie!

Die Sache mit den Krankheiten...
Okay, jetzt ein ernstes Thema: Ja, wir sind bekannt dafür, manchmal Krankheiten zu übertragen. Die Geschichte mit der Pest ist zwar schon ziemlich alt (und das waren hauptsächlich unsere Verwandten, die Schwarzen Ratten!), aber wir wissen, dass Menschen bei uns vorsichtig sind. Aber wir sind doch keine Ungeheuer! Wenn ihr einfach euren Müll sicher entsorgt und nicht alles liegen lasst, gibt’s auch weniger Probleme zwischen uns.

Ratten und Menschen – Eine lange Geschichte
Am Ende des Tages bin ich eigentlich stolz darauf, dass wir so erfolgreich überlebt haben – trotz aller menschlichen Versuche, uns loszuwerden. Manche von euch mögen uns nicht, aber wir sind eben anpassungsfähig und clever. In gewisser Weise sind wir und die Menschen sich sehr ähnlich: Wir lieben Gesellschaft, wir suchen nach Ressourcen, und wir sind bereit, für unser Überleben alles zu tun.

Also, das nächste Mal, wenn du eine von uns siehst – denk daran, wir sind mehr als nur „Ungeziefer“. Wir sind Überlebenskünstler mit einem großen Appetit auf Abenteuer! Bis bald (vielleicht unter deinem Müllcontainer)!


In der Aufnahme von Helga Zinnecker
  •     Wanderratten Weibchen an einer Vogel Futterstelle
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Der Kleiner Halsbock (Pseudovadonia livida)
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Kleiner Halsbock (Pseudovadonia livida)

23/24.10.2024

  • Oh, hallo! Du hast mich erwischt – ich bin der Kleine Halsbock, manchmal auch als Bleicher Blütenbock oder Gelbflügeliger Halsbock bekannt. 

Aber für dich einfach „Pseudovadonia livida“. Man könnte sagen, ich habe viele Namen, genau wie ich viele Lieblingsblüten habe. Ich bin klein, ich bin charmant, und ich bin immer auf der Suche nach dem nächsten Nektar-Spot. Lass mich dir ein bisschen aus meinem Leben erzählen, ich verspreche, es wird blumig!
Mein Look: Zwischen dezent und modisch
Als kleiner Käfer von etwa 6 bis 9 Millimetern Länge bin ich nicht der Größte, aber ich habe Stil. Mein Körper ist dunkelschwarz und, ich muss zugeben, ein bisschen schlicht. Aber warte – meine Flügeldecken? Die sind hellbraun bis gelblich, fast wie ein goldenes Cape, das im Sonnenlicht glänzt. Ein modischer Akzent, der mich von der Masse abhebt! Das macht mich zur perfekten Mischung aus dezent und auffällig, genau richtig, um in der Blütenwelt zu glänzen. Und apropos Glanz: Ich bin vielleicht kein Marienkäfer mit Punkten oder ein bunter Schmetterling, aber ich habe eine dezente Eleganz, die man zu schätzen wissen muss. Man nennt mich nicht ohne Grund „Bleicher Blütenbock“ – ich bin das Chamäleon der Blütenwiesen, immer angepasst, immer mittendrin.

Mein Lieblingshobby: Blütenbesuch

Im Sommer findest du mich eigentlich fast immer auf Blüten. Ich liebe Blüten! Besonders mag ich Doldenblütler und Korbblütler. Man könnte sagen, ich bin so etwas wie ein Blütensommelier – ich teste die besten Blüten der Saison und genieße jeden Tropfen Nektar. Mein Gaumen ist sehr fein, und ich bin wählerisch. Aber es ist nicht nur der Geschmack, der mich anzieht – Blüten sind auch der Ort, an dem sich alles abspielt. Sie sind unsere Cafés, unsere Lounges, unsere Tanzflächen. Wer die besten Blüten besucht, ist immer im Zentrum des Geschehens!

Ein Käfer auf einer Mission: Die Liebe des Lebens finden
Wie bei allen von uns geht es irgendwann auch bei mir um die Liebe. Ich suche nach der richtigen Partnerin, die mein Herz (und meine Blüten) erobert. Wenn ich sie finde, präsentieren wir uns gegenseitig auf den schönsten Blüten und tauschen Pheromone aus – das sind unsere kleinen duftenden Nachrichten. Es ist fast so, als würden wir uns mit Parfum benebeln, nur ein bisschen subtiler. Man könnte sagen, wir sind die Verliebten der Blütenwelt – und ja, manchmal geht es dabei auch ganz schön romantisch zu.

Mein Alltag: Zwischen Blüten und Abenteuer
Ein typischer Tag? Ganz einfach: Ich starte mit einem Frühstück in den Blüten. Danach surr’ ich ein bisschen herum, um neue Blütenfelder zu erkunden – immer auf der Suche nach dem besten Nektar und vielleicht einer netten Dame, die mein Herz schneller schlagen lässt. Aber natürlich gibt es auch Gefahren. Vögel und andere Räuber sehen in mir einen kleinen Snack – und da muss ich flink sein. Zum Glück bin ich ein geschickter Flieger und kann blitzschnell von Blüte zu Blüte wechseln. Aber manchmal, wenn die Sonne über der Wiese steht und alles in goldenem Licht erstrahlt, nehme ich mir einen Moment, um einfach innezuhalten. Ich denke dann darüber nach, wie vergänglich unser Leben ist. Wir sind kleine Käfer, und unsere Zeit in der Welt ist kurz. Das macht jeden Blütenbesuch umso kostbarer. Vielleicht ist das die große Lektion, die ich gelernt habe: Genieße die süßen Momente, solange sie da sind – und vielleicht auch ein bisschen Nektar mehr, als du brauchst.

Ein Käfer mit vielen Namen: Ein Rätsel für die Menschheit?

Dass man mich so viele verschiedene Namen gibt – Kleiner Halsbock, Bleicher Blütenbock, Gelbflügeliger Halsbock – zeigt, dass ich schwer zu fassen bin. Vielleicht bin ich zu vielseitig für einen einzigen Namen. Oder die Menschen wissen einfach nicht, was sie mit so einem charmanten, kleinen Kerl wie mir anfangen sollen! Ich sehe es so: Je mehr Namen, desto mehr Facetten meiner Persönlichkeit kommen zum Vorschein. Blütenbock klingt nach Romantiker, Gelbflügelig nach Entdecker, und Halsbock – naja, das klingt einfach cool.

Fazit: Ein kleiner Käfer mit großen Blütenträumen
Das Leben als Pseudovadonia livida ist kurz, aber voller Abenteuer. Ich bin ständig auf der Suche nach der nächsten tollen Blüte und der Liebe meines Lebens. Dabei genieße ich jeden Moment, sei es der Duft einer Blume oder das Kribbeln, wenn ich eine neue Blütenwiese entdecke. Denn, wie ich immer sage: Das Leben ist zu kurz für schlechte Blüten!

Also, wenn du das nächste Mal auf einer Sommerwiese spazieren gehst und ein kleiner, goldglänzender Käfer an dir vorbeifliegt – schau genau hin, es könnte gut sein, dass ich es bin. Und ich verspreche dir, ich bin genauso charmant, wie ich aussehe.


In der Aufnahme von  Bernhard Schmalisch
  •     Der Kleine Halsbock ... erreicht als fertiger Käfer eine Körperlänge bis etwa 1 Zentimeter, wir erkennen ihn in unserer Region, dem Klimawandel geschuldet ab Ende April oder Anfang Mai. Während sich die Käfer für Doldenblütlern interessieren finden wir die Raupen vornehmlich in humuser Erde die von Pilzen gebildet wird, wo sie sich in einer mehrjährigen Phase entwickeln.
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Steinkauz im Kamin
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Steinkauz im Kamin

23/24.10.2024

  • Steinkäuze sind kleine Eulen, die oft in ländlichen und halbländlichen Gebieten anzutreffen sind. 

Sie haben eine Vorliebe für alte, hohle Bäume oder auch Gebäudestrukturen wie Scheunen, Schuppen oder eben auch Kamine. Es gibt mehrere Gründe, warum Steinkäuze Kamine aufsuchen, aber auch warum sie dort häufig verenden können:

  •         Nistplatzsuche: Steinkäuze suchen nach geeigneten Nistplätzen, die ihnen Sicherheit und Schutz bieten. Kamine können für sie attraktiv sein, da sie oft leer und dunkel sind, ähnlich wie natürliche Baumhöhlen, die sie normalerweise bevorzugen.

  •         Wärme und Schutz: Besonders im Winter bieten Kamine eine wärmere Umgebung als die Außentemperaturen. Für Steinkäuze kann dies eine willkommene Möglichkeit sein, um sich aufzuwärmen und vor den Elementen geschützt zu sein.

  •         Unbeabsichtigtes Hineinfliegen: Manchmal fliegen Steinkäuze unbeabsichtigt in Kamine hinein, besonders wenn sie in der Dämmerung oder Nacht unterwegs sind und die Öffnung des Kamins nicht gut erkennen können.

Warum Steinkäuze jedoch häufig in Kaminen verenden können:

  •         Schwieriger Ausstieg: Kamine haben oft eine glatte Innenwand, die es Vögeln schwer macht, wieder herauszukommen, sobald sie hineingeflogen sind. Für Steinkäuze, die relativ klein sind und nicht über eine starke Flugkraft verfügen, kann dies zu einem Problem werden.

  •         Mangelnde Fluchtmöglichkeiten: Wenn sie einmal im Kamin gefangen sind, haben Steinkäuze oft nicht genug Platz, um zu fliegen und sich zu bewegen. Dies kann zu Verletzungen führen oder dazu, dass sie an Erschöpfung sterben, bevor sie gerettet werden können.

  •         Rauch und Abgase: In benutzten oder schlecht gewarteten Kaminen können Rauch oder giftige Gase auftreten, die für die Vögel gefährlich oder tödlich sein können, insbesondere wenn sie längere Zeit dort feststecken.

Aufgrund dieser Risiken ist es wichtig, dass Kamine regelmäßig überprüft werden, insbesondere bevor sie wieder in Betrieb genommen werden. Es gibt auch verschiedene Maßnahmen, um Vögel wie Steinkäuze davon abzuhalten, in Kamine einzudringen, wie das Anbringen von Schutzgittern oder das Aufhängen von reflektierenden Objekten, die Vögel abschrecken können.




In den Aufnahmen von Rolf Thiemann
  •   Heute wurde ein Steinkauz in einem Hauskamin in 50189 Niederembt / Elsdorf gefunden.Der beringte Vogel wog 102 Gramm und war extrem abgemagert (Am Brustbein war links und rechts nichts mehr zu ertasten). Etwa 30 Minuten nachdem der Finder den Vogel brachte, ist er verendet.Die Ring-Nr. 4462224 Helgoland Germany wird zur Bestimmung in der Datenbank abgefragt. Mal schauen wie alt der Steinkauz war und woher er kam. Der Finder war über die Situation so schockiert, das er in naher Zukunft ein Gitter auf dem Kamin befestigt, damit so etwas nicht nochmal passiert.

Quelle
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Gewässer und Naturschutz im Erftkreis
Flora-Fauna-Artenschutz
Naturschutzökologie

Rolf Thiemann
Naturschutzberater
Eisvogelweg 1
50181 Bedburg

Stand 14.10.2024
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Die Schwarzfühler Borstenfliege (Nowickia ferox)
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Schwarzfühler Borstenfliege (Nowickia ferox)

22/23.10.2024

  • Ah, grüß dich! Nowickia ferox, mein Name, oder wie ich in Fachkreisen genannt werde: die Schwarzfühler-Borstenfliege.

 Ja, ja, ich weiß – ich bin vielleicht nicht das glamouröseste Insekt im Garten, aber glaub mir, mein Leben hat Tiefgang. Und diese Borsten, die ich da habe, sind nicht nur für den Look! Lass mich dir erzählen, wie es ist, eine Fliege meines Kalibers zu sein.
Mein Look: Borstig, aber elegant
Manche mögen mich als "wild" oder "rau" bezeichnen, aber ich sehe das als Kompliment. Meine dichte Behaarung und meine schwarzen Fühler – die mir übrigens meinen Namen geben – verleihen mir eine gewisse Robustheit. Ich bin quasi die tätowierte Rockerfliege unter den Dipteren. Insekten, die meinen Stil nicht zu schätzen wissen, finden mich vielleicht grimmig, aber ich nenne das: „Individueller Ausdruck“. Und ehrlich gesagt, wenn man so ein schweres Schicksal hat wie ich, dann muss man sich ein bisschen Härte zulegen.

Die Sache mit dem „ferox“ – es wird wild

Mein Artname, ferox, bedeutet „wild“ oder „heftig“. Und das ist kein Zufall, denn ich lebe ziemlich wild – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich bin nämlich ein Parasit. Ja, du hast richtig gehört. Meine Damen legen ihre Eier auf Raupen von Schmetterlingen ab, die dann als lebende Futterboxen für unsere Larven dienen. Man könnte sagen, ich bin wie der Rächer der Fliegen: Unscheinbar, aber mit einer gewissen… nun ja, schlagkräftigen Methode. Aber bevor du mich vorschnell verurteilst: So funktioniert nun mal die Natur. Jeder hat seine Rolle, und meine ist es, das Gleichgewicht zu wahren. Während Schmetterlingsraupen friedlich durch die Welt kriechen, brauchen wir Borstenfliegen diesen kleinen Überlebensvorteil. Ein Gedanke, der mich manchmal selbst zum Grübeln bringt. Muss Leben immer auf Leben basieren? Ist das die Regel der Natur, die sich nicht ändern lässt? Ich trage meinen Teil zum Ökosystem bei, aber manchmal frage ich mich, ob ich nicht auch einfach... Blütenstaub sammeln könnte wie eine Biene. Aber naja, ich bin nun mal Nowickia ferox, keine Honigbiene.

Ein Tag im Leben einer Borstenfliege: Gar nicht so leicht!

Also, mein Tagesablauf? Nun ja, er ist eine Mischung aus Abenteuer, Jagd und ein bisschen nachdenklicher Melancholie. Morgens suche ich nach geeigneten Wirten – das ist der spannende Teil. Ich muss immer genau beobachten, wohin die Raupen sich verkriechen, und dann gilt es, den perfekten Moment abzuwarten. Nicht zu früh, nicht zu spät – alles muss sitzen. Es ist fast wie ein gefährliches Spiel. Stell dir das vor: Ich schwirre über den Pflanzen, verstecke mich in den Blättern und halte Ausschau nach potenziellen Zielen. Ein Adrenalinkick für eine kleine Fliege wie mich!

Und dann gibt es diese stillen Momente am Nachmittag. Die Sonne wärmt meine Borsten, und ich denke über mein Dasein nach. Bin ich wirklich ein Bösewicht? Oder bin ich nur ein kleines Rädchen im großen Räderwerk der Natur? Vielleicht bin ich ein Held, der sicherstellt, dass das Gleichgewicht gewahrt bleibt. Immerhin: Ohne mich gäbe es ein Übermaß an Schmetterlingsraupen – und dann hätten die Pflanzen keine Chance!

Partnerwahl und Liebe? Nicht so leicht, aber voller Hingabe!

Wenn ich mich mal verliebe, wird’s ernst. Bei uns Fliegen geht es um mehr als nur schnelles Glück – es geht ums Überleben der Art. Die Damen meiner Art legen großen Wert auf Stärke und Durchhaltevermögen. Nur die beste Raupe ist gut genug für die Eier. Ich muss sagen, das ist eine gewaltige Verantwortung. Manchmal wünsche ich mir ein entspannteres Leben, vielleicht als Fruchtfliege auf einer Banane. Aber hey, das ist nicht mein Weg. Ich bin Nowickia ferox, und ich trage das Erbe meiner Vorfahren in mir.

Fazit: Die Natur hat ihre eigenen Regeln
So, das ist mein Leben. Wild, borstig, ein bisschen grimmig und manchmal philosophisch. Ich bin stolz darauf, wer ich bin, auch wenn mein Lebensstil nicht jedermanns Geschmack ist. Denn wer kann schon sagen, dass er so nah am Herzschlag der Natur lebt wie ich? Manchmal, wenn ich über eine Wiese fliege und die Welt unter mir kleiner wird, denke ich, dass ich trotz aller Widrigkeiten genau am richtigen Ort bin. Ein kleines Rädchen, ja – aber ein wichtiges.

Und jetzt entschuldige mich – ich habe noch ein paar Raupen zu finden.



In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  • die Raupenfliege Nowickia ferox ähnelt etwas der Igelfliege ... In der Landwirtschaft sind Raupenfliegen von großer Bedeutung bei der biologischen Schädlingsbekämpfung Zu unterscheiden an den schwarzen Stummelfühlern die sie aufweist
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Der Gemeine Riesenschirmling (Macrolepiota procera)
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Gemeiner Riesenschirmling (Macrolepiota procera)

22/23.10.2024

  • Ich, der Gemeine Riesenschirmling, auch bekannt als Parasol oder Riesenschirmpilz, trage den wissenschaftlichen Namen Macrolepiota procera und möchte dir aus meiner Sicht etwas über mich erzählen. 

Zunächst aber möchte ich betonen, dass niemand Pilze sammeln oder essen sollte, ohne zuvor eine exakte Bestimmung durch einen Pilzfachmann (Mykologen) durchführen zu lassen. Einige Pilze, die mir ähnlich sehen, sind giftig und können schwerwiegende Vergiftungen verursachen.

Mein Aussehen und Lebensraum


Ich bin ein stattlicher Pilz und kann mit meinem langen, schlanken Stiel und meinem großen, schirmartigen Hut, der bis zu 30 cm im Durchmesser erreicht, durchaus beeindruckend wirken. Mein Hut ist zunächst kugelig geschlossen und öffnet sich später zu einer weit aufgespannten, flachen Form. Auf meinem hellbraunen Hut erkennt man schuppenartige Flecken, die mir ein unverwechselbares Aussehen verleihen. Mein Stiel ist mit einer charakteristischen, verschiebbaren Ringzone ausgestattet und zeigt eine Schuppenstruktur, die mich wie eine „Schlange“ erscheinen lässt.

Man findet mich hauptsächlich in lichten Wäldern, an Waldrändern, aber auch auf Wiesen und Weiden. Ich bevorzuge nährstoffreiche Böden und bin im Spätsommer bis Herbst oft zu finden, wenn die Bedingungen feucht und warm genug sind. Besonders gerne wachse ich in kleinen Gruppen, aber auch allein stehe ich manchmal majestätisch da.

Mein ökologischer Beitrag

Als Pilz spiele ich eine bedeutende Rolle im Ökosystem. Ich bin ein Saprobiont, das heißt, ich baue abgestorbenes organisches Material ab und trage somit zur Zersetzung von Pflanzenresten bei. Dadurch helfe ich, Nährstoffe im Boden zu recyceln und die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten. Ohne Pilze wie mich wäre der Nährstoffkreislauf in Wäldern und auf Wiesen gestört, und die Pflanzengesellschaften könnten nicht so üppig gedeihen.

Verwechslungsmöglichkeiten und Gefahr

Obwohl ich ein bekannter und beliebter Speisepilz bin, sehe ich anderen, teilweise sehr giftigen Pilzen ähnlich, beispielsweise dem giftigen Safranschirmling (Chlorophyllum brunneum) oder dem Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), der zu den gefährlichsten Pilzen gehört. Diese Verwechslungsgefahr kann lebensbedrohliche Folgen haben. Daher betone ich nochmals: Eine exakte Bestimmung durch einen erfahrenen Mykologen ist unerlässlich! Es gibt keine einfache Faustregel, die sicher vor Verwechslungen schützt, da viele Pilze ähnliche Merkmale aufweisen.

Mein Verbreitungsgebiet und Wuchszeit

Ich bin in weiten Teilen Europas heimisch und auch in Asien sowie Nordamerika anzutreffen. Ich wachse typischerweise von Spätsommer bis in den Herbst hinein. Meine Vorliebe für offene Waldlichtungen und Wegränder macht es leicht, mich zu finden, aber das Sammeln sollte, wie erwähnt, nur mit einer fundierten Bestimmung erfolgen.


Hinweis an alle Pilzsammler und -interessierten


Der Wald und die Wiese ist mein Zuhause, und ich spiele eine wichtige Rolle im Ökosystem. Aber ich weiß auch, dass manche Menschen mich als Delikatesse schätzen. Daher ist es wichtig, Verantwortung zu übernehmen: Pilze sollten nie ohne Fachkenntnis gesammelt und verzehrt werden, und zur Sicherheit sollte immer ein Pilzexperte oder Expertin hinzugezogen werden. Ich möchte nicht, dass jemand durch Unachtsamkeit Schaden nimmt oder eine Verwechslung zur Gefahr wird.

Genieße den Wald und die Wiese, schätze die Vielfalt der Pilze und ihrer ökologischen Rolle – aber sei vorsichtig und verantwortungsvoll! Im Idealfall lässt Du sie stehen und siehst sie dir lediglich an!


Aufnahme von Jasmin Wegener
  •     Der Gemeine Riesenschirmling (Macrolepiota procera)
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Die Punktierte Zartschrecke (Leptophyes punctatissima)
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Punktierte Zartschrecke

21/22.10.2024

  • Oh, hallo! Schön, dass du dich für mich, die Punktierte Zartschrecke, interessierst – oder, wie meine Freunde mich nennen: Lepto oder Pünktchen. 

Ich bin zwar nur ein kleiner Vertreter der Heuschrecken, aber das heißt nicht, dass mein Leben langweilig ist – ganz im Gegenteil! Lass mich dir erzählen, wie es so ist, in meiner Haut zu stecken (übrigens: schön grün mit vielen charmanten kleinen Punkten, falls du dich fragst).
Der Körperbau: Zart, aber oho!
Ich bin nur etwa 1,5 bis 2 Zentimeter groß. Klein, oder? Aber das hat seine Vorteile – ich passe fast überall hin, vor allem in dichte Vegetation. Mit meinen langen Fühlern (ja, die sind tatsächlich länger als mein ganzer Körper!) erkunde ich meine Umgebung. Die sind praktisch wie meine eigenen Superantennen, mit denen ich fast alles erfühlen kann. Und diese hübschen Punkte auf meinem Körper? Das sind nicht nur Schönheitsmerkmale – sie helfen mir, mich perfekt im Blattwerk zu tarnen. Modischer Tarnanzug, könnte man sagen!

Was steht auf dem Speiseplan?

Was ich gerne esse? Nun, ich bin ein Gourmet, der es gern grün mag. Blätter, Blüten und junge Triebe sind mein absolutes Lieblingsessen. Natürlich achte ich dabei immer auf Qualität und Frische – ich will ja schließlich nicht die Fruchtfliege im Salat haben! Es gibt so viele leckere Pflanzen, die ich naschen kann, und als Meister der Blattakrobatik klettere ich überall hin, um an die besten Stellen zu kommen.

Die Sache mit dem Singen... oder eher dem Knistern
Du fragst dich sicher, ob ich auch so schön zirpen kann wie andere meiner Kollegen. Leider muss ich dich enttäuschen – ich bin keine große Sängerin. Ich mache eher ein zartes Knistern, wenn ich mich paaren will. Es klingt ein bisschen so, als würde man zwei Blätter sanft aneinander reiben – nicht so laut wie bei den Grillen, aber hey, wer’s subtil mag, wird meinen Sound lieben. Romantik geht auch leise!

Liebe auf Grashalme
Apropos Romantik: Bei uns Punktierten Zartschrecken geht es da sehr aufmerksam zu. Wenn ich auf der Suche nach einem Partner bin, achte ich genau darauf, wer da so durchs Gras hopst. Wir Damen haben nämlich ganz schön hohe Ansprüche! Und die Herren beeindrucken uns mit ihren ballettartigen Bewegungen. Der Tanz ist entscheidend – wer mich charmant umgarnt, bekommt die Chance, mir ein Geschenk zu überreichen: eine sogenannte Spermatophylax, die mir nicht nur seine Zuneigung, sondern auch ein paar Nährstoffe schenkt. Praktisch, oder? Liebe geht bei uns eben auch durch den Magen.

Ein perfekter Tag im Leben einer Punktierten Zartschrecke
Ich verbringe meine Tage am liebsten in der Sonne, sitze auf einem Grashalm und lasse mir den Wind um die Fühler wehen. Ab und zu husche ich durch die Wiesen, um einen leckeren Snack zu finden oder neue Abenteuer zu erleben – es gibt immer etwas zu entdecken. Ein bisschen Klettern, ein bisschen Knabbern, ein bisschen Plaudern mit den Nachbarn (denn auch die haben viele Geschichten zu erzählen) – das ist mein Traumtag.

Die Herausforderung: Winterzeit
Der Winter ist für mich und meine Artgenossen die wohl größte Herausforderung. Aber keine Sorge, wir haben einen Trick auf Lager. Unsere Eier überdauern den Winter, gut versteckt in der Erde oder im Pflanzenmaterial. Das bedeutet, wir haben uns praktisch eine kleine „Pause“ gegönnt, bis es im Frühling wieder losgeht. Man könnte sagen, ich habe mein eigenes kleines Schlafquartier gebucht, nur dass ich selbst nicht mehr da bin – aber meine kleinen Nachkommen sind es!

Fazit: Klein, aber mit Charme!
Ich bin vielleicht nicht die lauteste, größte oder auffälligste Heuschrecke, aber ich habe Charme und lebe ein Leben voller kleiner Freuden. Ob ich mich durchs Gras schlage, auf Blättern surfe oder bei Sonnenuntergang das sanfte Knistern meiner Artgenossen lausche – das Leben als Punktierte Zartschrecke ist alles andere als langweilig.

Also, wenn du das nächste Mal eine winzige, grüne Schrecke mit Punkten siehst, denk daran: Es könnte Pünktchen sein, die sich durch die Wiese hüpft und ihren kleinen, großen Abenteuern nachgeht!

In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch

  •     ... sie sind auf Blättern durch ihre Zeichnung gut getarnt, die Zartschrecken
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Eingeschleppter Pilz bedroht Latschenkiefer
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Eingeschleppter Pilz bedroht Latschenkiefer

21/22.10.2024

  • Neues Forschungsprojekt im Nationalpark

Braune Nadelspitzen, schwindende Vitalität und ein Absterben der Bäume bei mehrjährigem Befall: 2022 wiesen Forschende die so genannte „Braunfleckenkrankheit“ erstmals an Latschenkiefern im Berchtesgadener Talkessel und im Nationalpark nach. 

Heuer startete die Nationalparkverwaltung ein Projekt zur Erforschung der Krankheit, die durch einen aus Nord- und Mittelamerika eingeschleppten Pilz ausgelöst wird. Mit ersten Ergebnissen ist in rund zwei Jahren zu rechnen.
Die Latsche ist eine Charakterart im Nationalpark Berchtesgaden und von großer Bedeutung für die Gebirgsökosysteme im Schutzgebiet. „Sie stabilisiert den Boden, fördert die Humusbildung und sorgt für ein ausgeglichenes Mikroklima. Die Latsche ermöglicht es anderen Pflanzen, sich in rauer Umgebung zu etablieren und bietet Lebensraum für Mikroorganismen, Pilze, Pflanzen und Tiere“, erklärt Projektleiterin Barbara de Araujo die Bedeutung der robusten Baumart, die im Schutzwald außerdem Bodenerosion und Nährstoffverlust durch Lawinen oder Steinschlag entgegenwirkt.

 Im Nationalpark sind rund 1.700 Hektar mit Latschen bewachsen, das sind 15 Prozent der mit Holzgewächsen bestockten Gesamtfläche. Dabei kommen sie vorrangig in Höhenstufen zwischen 1.200 und 1.900 m vor. Aktuell untersuchen Forschende im Wimbachtal die Auswirkungen der Latschengesundheit auf Mikroklima, Boden und Waldverjüngung. 

Dazu wurden bis hinauf zum Trischüblpass 72 Holzkästen mit den Samen von vier verschiedenen Baumarten ausgebracht. Barbara de Araujo erforscht damit das Keim- und Anwuchsverhalten von Fichte, Zirbe, Bergahorn und Vogelbeere, die Teil der natürlichen Waldgesellschaft sind und häufig zusammen mit Latschen vorkommen. Ein Gitterkorb schützt die Saat vor tierischen Samensammlern und Pflanzenfressern. De Araujo und ihr Team haben die Kästen unter gesunden Latschen, kranken Latschen und im Offenland ausgebracht. 

Mit dem Experiment möchten die Wissenschaftler herausfinden, wie die künftige Bergwalddynamik unter dem Einfluss des Pilzes aussehen könnte. Mit Ergebnissen rechnet de Araujo nach zwei Vegetationsperioden. Danach werden alle Installationen wieder aus der Fläche entfernt. 

Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag des Nationalparks zur Erforschung eines zunehmenden Problems der globalisierten Welt: Das Verschleppen von Arten in Ökosysteme, die an die Neuankömmlinge nicht angepasst sind. Weltweit trugen diese sogenannten „invasiven Arten“ bei 60 Prozent der ausgestorbenen Arten zu deren Verschwinden bei. Hinzu kommt, dass der Klimawandel dem neuen Pilz die Ausbreitung in höhere Gebirgslagen ermöglicht.   

 
In der Aufnahme des Nationalparks Berchtesgaden
  • Nationalpark-Mitarbeiterin Barbara de Araujo (r.) erforscht im Rahmen ihrer Doktorarbeit die Auswirkungen der Braunfleckenkrankheit bei Latschenkiefern. Im Wimbachtal hat die Wissenschaftlerin ein Experiment gestartet, mit Ergebnissen ist in rund zwei Jahren zu rechnen.


Quellenangabe
Nationalparkverwaltung Berchtesgaden
Doktorberg 6
83471 Berchtesgaden


Status
10.10.2024


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Amphibiensterben -Getötet - mit nur einem Jahr an Lebenszeit
Bild zum Eintrag (1113353-160)
Amphibiensterben -Getötet - mit nur einem Jahr an Lebenszeit

20/21.10.2024

  • Heimische Amphibien sind während ihrer Wanderungen zu Laichgewässern sowie zu ihren Sommer- und Winterlebensräumen einer erheblichen Gefahr ausgesetzt, wenn sie Straßen überqueren müssen.

Diese Gefahr
ist eng mit der Fragmentierung und Zerschneidung ihrer natürlichen Lebensräume durch Straßen und Verkehrswege verbunden. Im Folgenden wird dargelegt, warum dies ein ernstes Problem für Amphibienpopulationen darstellt und welche ökologischen und biologischen Mechanismen dahinterstecken.
Amphibische Wanderungen: Ein kritisches Verhalten
Amphibien wie der Grasfrosch (Rana temporaria), die Erdkröte (Bufo bufo) und der Teichmolch (Lissotriton vulgaris) sind auf jährliche Wanderungen angewiesen, die sich aus ihrem komplexen Lebenszyklus und ihrer stark standortgebundenen Lebensweise ergeben. Diese Wanderungen sind essenziell, um ihre Laichgewässer zu erreichen, in denen sie ihre Eier ablegen und die Entwicklung der Larven stattfindet. Häufig handelt es sich bei diesen Gewässern um kleine Teiche oder temporäre Tümpel, die oft viele Kilometer von ihren Sommer- oder Winterquartieren entfernt sind.

Gefahren durch Straßenüberquerungen
Während der Wanderungen sind Amphibien gezwungen, Straßen zu überqueren, da diese Landschaftsbarrieren oft mitten durch ihre traditionellen Wanderkorridore verlaufen. Amphibien sind besonders gefährdet, da sie sich aufgrund ihrer Fortbewegungsweise langsam und meist während der Dämmerung oder nachts bewegen, wenn es kühler und feuchter ist. Diese Zeiten fallen jedoch häufig mit Zeiten zusammen, in denen Autofahrer durch schlechte Sichtverhältnisse beeinträchtigt sind und Amphibien kaum wahrnehmen können.

Die hohe Mortalitätsrate, die durch Überfahren verursacht wird, kann erhebliche Auswirkungen auf lokale Populationen haben. Bereits bei einer Überfahrquote von 10–30 % kann der Fortbestand einer Population gefährdet sein, da Amphibien oft ein hohes Alter erreichen müssen, um ihre Reproduktionsrate auszugleichen. Wenn viele Individuen während der Wanderung sterben, sinkt die Anzahl der potenziellen Fortpflanzungspartner drastisch, was langfristig zu einem Populationsrückgang oder sogar zum Aussterben lokaler Populationen führen kann.

Ökologische Konsequenzen der Straßenmortalität
Die Überfahrgefahr wirkt sich nicht nur auf Individuen aus, sondern hat tiefgreifende Folgen für ganze Amphibienpopulationen und die betroffenen Ökosysteme. Amphibien sind bedeutende Bioindikatoren und spielen eine zentrale Rolle in ihren Lebensräumen, sowohl als Räuber von Insekten als auch als Beutetiere für andere Tiere wie Vögel und Säugetiere. Ein Rückgang der Amphibienpopulationen führt zu einem Ungleichgewicht in den trophischen Netzwerken und kann negative Kaskadeneffekte auf andere Arten haben, die von Amphibien abhängig sind.

Fragmentierung und genetische Isolation
Straßen stellen nicht nur eine direkte Gefahr dar, sondern wirken auch als Barriere, die die Populationen fragmentiert und genetisch isoliert. Die regelmäßige Überquerung von Straßen ist oft nötig, um den genetischen Austausch zwischen Populationen aufrechtzuerhalten und Inzucht zu vermeiden. Wenn Amphibien aufgrund der Straßenmortalität oder anderer Hindernisse (z. B. Leitplanken) an der Überquerung gehindert werden, kann dies zur genetischen Verarmung und zur verringerten Widerstandsfähigkeit der Populationen gegenüber Krankheiten und Umweltveränderungen führen.

Schutzmaßnahmen und technische Lösungen

Um den negativen Einfluss von Straßen auf Amphibien zu minimieren, sind spezielle Schutzmaßnahmen notwendig. Amphibienleitsysteme wie Leitzäune und Tunnelsysteme, die unter Straßen hindurchführen, haben sich als effektiv erwiesen. Diese Systeme leiten die Amphibien sicher unter die Straße und verhindern so die Überquerung an gefährlichen Stellen. Zudem helfen temporäre Maßnahmen wie das Errichten von mobilen Amphibienzäunen während der Hauptwanderzeiten und das manuelle Umsetzen durch Naturschutzorganisationen, die Mortalität zu reduzieren.

Fazit
Amphibien sind durch Straßen während ihrer Wanderungen erheblich gefährdet, was direkte und indirekte Folgen für ihre Populationen und die Ökosysteme, in denen sie leben, hat. Die Zerschneidung und Fragmentierung ihrer Lebensräume durch Straßen führt zu hoher Mortalität und genetischer Isolation, was langfristig das Überleben vieler Arten gefährdet. Schutzmaßnahmen und die Berücksichtigung von Amphibienkorridoren bei der Planung von Infrastrukturen sind daher entscheidend, um die Biodiversität und die ökologischen Funktionen dieser wichtigen Artengruppe zu erhalten.






In der Aufnahme
  •    dieser kleine Springfrosch (zur Beachtung: Springfrösche werden immer wieder mit Grasfröschen verwechselt) wurde beim Versuch eine Staatsstraße zu überqueren getötet!
Artenschutz in Franken®  
Artenschutz in Franken®
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Artenschutz in Franken®

Artenschutz als Zeichen einer ethisch-moralischen Verpflichtung, diesem Anspruch gegenüber uns begleitenden Mitgeschöpfen und deren Lebens-räume, stellen wir uns seit nunmehr fast 30 Jahren mit zahlreichen Partnern tagtäglich auf vielfältiger Art aufs Neue.

In vollkommen ehrenamtlicher, wirtschaftlich- und politisch sowie konfessionell unabhängiger Form engagieren wir uns hier mit unseren vielen Mitgliedern in abertausenden von Stunden.

Trotz der auf Franken ausgerichteten Namensgebung bundesweit für die Erhaltung der Biodiversität, sowie für eine lebendige, pädagogisch hochwertige Umweltbildung.
In einer Dekade in der zunehmend Veränderungen, auch klimatischer Weise erkennbar werden, kommt nach unserem Dafürhalten der effektiven Erhaltung heimischer Artenvielfalt auch und gerade im Sinne einer auf-geklärten Gesellschaft eine heraus-ragende Bedeutung zu.

Der Artenschwund hat er-schreckende Ausmaße ange-nommen, welche den Eindruck der zunehmenden Leere für den aufmerksamen Betrachter deutlich erkennbar werden lässt. Eine ausge-storbene Art ist für nahezu alle Zeit verloren. Mit ihr verlieren wir eine hochwertige, einzigartige Ressource die sich den Umweltbedingungen seit meist Millionen von Jahren anpassen konnte.  

Wir sollten uns den Luxus nicht leisten dieser Artenreduktion untätig zuzusehen. Nur eine möglichst hohe genetische Artenvielfalt kann die Entstehung neuer Arten effektiv ansteuern.

Im Sinne uns nachfolgender Generationen, also unserer Kinder und unserer Enkelkinder, sollten wir uns gemeinsam dazu durchringen dem galoppierenden Artenschwund Paroli zu bieten.

Nur gemeinsam wird und kann es uns gelingen diesem sicherlich nicht leichtem Unterfangen erfolgreich zu begegnen. Ohne dies jedoch jemals versucht zu haben, werden wir nie erkennen ob wir dazu in der Lage sind oder waren.

Durchdachter Artenschutz ist in unseren Augen mehr als eine Ideologie.

Er beweist in eindrucksvoller Art die Verbundenheit
mit einer einzigartigen Heimat und deren sich darin befindlichen Lebensformen. Schöpfung lebendig bewahren, für uns ge-meinsam mehr als „nur“ ein Lippenbekenntnis.

Artenschutz ist für uns gleichfalls Lebensraumsicherung für den modernen Menschen.

Nur in einer intakten, vielfältigen Umwelt
wird auch der Mensch die Chance erhalten nachhaltig zu überdauern. Hierfür setzten wir uns täglich vollkommen ehrenamtlich und unabhängig im Sinne unserer Mit-geschöpfe, jedoch auch ganz bewusst im Sinne unserer Mitbürger und vor allem der uns nachfolgenden Generation von ganzem Herzen ein.

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25. Jahre Artenschutz in Franken®
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25. Jahre Artenschutz in Franken® 

Am 01.03.2021 feierte unsere Organisation ein Vierteljahrhundert ehrenamlichen und vollkommen unabhängigen Artenschutz und erlebbare Umweltbildung.
Und auch nach 25 Jahren zeigt sich unser Engagement keineswegs als "überholt". Im Gegenteil es wird dringender gebraucht denn je.

Denn die immensen Herausforderungen gerade auf diesem Themenfeld werden unsere Gesellschaft zukünftig intensiv fordern!


Hinweis zum 15.jährigen Bestehen.

Aus besonderem Anlass und zum 15.jährigen Bestehen unserer Organisation ergänzten wir unsere namensgebende Bezeichnung.

Der Zusatz Artenschutz in Franken® wird den Ansprüchen eines modernen und zunehmend auch überregional agierenden Verbandes gerecht.

Vormals auf die Region des Steiger-waldes beschränkt setzt sich Artenschutz in Franken® nun vermehrt in ganz Deutschland und darüber hinaus ein.

Die Bezeichnung ändert sich, was Bestand haben wird ist weiterhin das ehrenamliche und unabhängige Engagement das wir  für die Belange des konkreten Artenschutzes, sowie einer lebendigen Umweltbildung in  einbringen.

Im Sinne uns nachfolgender Generationen!

Auf unserer Internetpräsenz möchten wir unser ehrenamtliches Engagement näher vorstellen.

Artenschutz in Franken®
Kleinvogel gefunden - und jetzt?
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Kleinvogel gefunden - und jetzt?

Wie verhalte ich mich beim Fund eines noch nicht flugfähigen Kleinvogels richtig?

Regelmäßig erreichen uns Anfragen die sich auf den korrekten Umgang des Tieres beim „Fund“ eines noch nicht flugfähigen Kleinvogels beziehen.

Wir vom Artenschutz in Franken® haben hier einige Informationen für Sie zusammengestellt.

Wir erklären dir das Vorgehen und die in unseren Augen wichtigsten Dos und Don'ts bei einem Fund eines kleinen, noch nicht flugfähigen Vogels in Form eines einfachen, einprägsamen Mnemonics, den du leicht merken kannst: "VOGEL"

Jeder Buchstabe im Wort "VOGEL" steht dabei für einen wichtigen Schritt oder Hinweis:


V - Verhalten beobachten:
•    Dos: Bevor du irgendetwas tust, beobachte den Vogel aus der Ferne. Manchmal (Meistens) sind die Eltern in der Nähe und kümmern sich um ihn.
•    Don'ts: Den Vogel sofort anfassen oder wegtragen, ohne die Situation zu analysieren.

O - Ort sichern:
•    Dos: Sicherstellen, dass der Vogel nicht durch Menschen, Hunde oder Katzen gefährdet ist.
•    Don'ts: Den Vogel in gefährliche Bereiche lassen, wo er leicht verletzt werden kann.

G - Gesundheit prüfen:
•    Dos: Prüfe vorsichtig, ob der Vogel verletzt ist. Wenn er offensichtlich verletzt ist, kontaktiere eine Wildtierauffangstation oder einen Tierarzt. Wende dich auch an die für die Örtlichkeit zuständige fachliche Einrichtung  wie Naturschutzfachbehörde oder Umweltämter.
•    Don'ts: Keine medizinische Erstversorgung versuchen, wenn du keine Erfahrung damit hast.

E - Eltern suchen:
•    Dos: Versuche herauszufinden, ob die Eltern in der Nähe sind. Elternvögel kehren oft zurück, um ihre Jungen zu füttern.
•    Don'ts: Den Vogel nicht sofort mitnehmen, da die Eltern ihn weiterhin versorgen könnten.

L - Letzte Entscheidung:
•    Dos: Wenn der Vogel in Gefahr ist oder die Eltern nicht zurückkehren, kontaktiere eine Wildtierstation oder einen Experten für Rat und weitere Schritte.
•    Don'ts: Den Vogel nicht ohne fachkundigen Rat mit nach Hause nehmen oder füttern, da falsche Pflege oft mehr schadet als hilft.


Zusammenfassung
•    Verhalten beobachten: Erst schauen, nicht gleich handeln.
•    Ort sichern: Gefahrenquelle ausschalten.
•    Gesundheit prüfen: Verletzungen erkennen.
•    Eltern suchen: Eltern in der Nähe?
•    Letzte Entscheidung: Bei Gefahr oder verlassener Brut Wildtierstation kontaktieren.


Mit diesem Mnemonic kannst du dir so finden wir vom Artenschutz in Franken® recht leicht merken, wie du dich verhalten sollst, wenn du einen kleinen, noch nicht flugfähigen Vogel findest. 

Wichtig!
  • Bitte beachte jedoch dabei immer den Eigenschutz, denn die Tier können Krankheiten übertragen die auch für den Menschen gefährlich werden können. Deshalb raten wir vornehmlich ... immer Finger weg - Fachleute kontaktieren!


Wir vom Artenschutz in Franken® sind keine und unterhalten auch kein Tierpflegestelle da wir uns in erster Linie mit der Lebensraumsicherung und Lebensraumschaffung befassen.

Artenschutz in Franken®
Was tun beim Wildunfall
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Rechtliches §
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Immer wieder werden wir gefragt welche rechtlichen Grundlagen es innerhalb der Naturschutz- und Tierschutzgesetze es gibt.

Wir haben einige Infos zu diesem Thema hier verlinkt:
Unser Engagement
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Mehr über unser Engagement finden Sie hier:
Die Artenschutz im Steigerwald/Artenschutz in Franken®- Nachhaltigkeits-vereinbarung
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Ueber-Uns/1001349/AiF_-_Nachhaltigkeitsvereinbarung/

Über uns
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Ueber-Uns/

Impressum/Satzung
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Impressum/
Nachgedacht
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Ein Gedicht zum Verlust der Biodiversität in unserem Land.

Artenschwund

In allen Medien tun sie es kund, bedenklich ist der Artenschwund.

Begonnen hat es schon sehr bald, durch Abholzung im Regenwald. Nicht nur um edle Hölzer zu gewinnen, man fing schließlich an zu „spinnen“. Durch Brandrodung ließ man es qualmen, und pflanzte dort dann nur noch Palmen.

Das fand die Industrie ganz prima, doch heute bejammern wir das Klima. Aber es betrifft nicht nur ferne Lande, auch bei uns ist es `ne Schande. Dass Wälder dem Profit zum Opfer fallen, dies schadet schließlich doch uns Allen.
Ob Kahlschlag in Skandinavien, oder hier, die Dummen, das sind immer wir. Was unser Klima wirklich erhält, wurde zum großen Teil gefällt.

Es beginnt doch schon im Kleinen, an Straßen- und an Wegesrainen. Dort wird gemäht, ganz ohne Not, dies ist vieler Tiere Tod. Moderne Maschinen zu unserem Schrecken, lassen Schmetterlingsraupen
kläglich verrecken. Weil von den Raupen niemand profitiert, dies dann auch kaum Jemand interes-siert. Doch der Jammer ist schon groß; wo bleiben die Schmetterlinge bloß?

Auch unser Obst ist in Gefahr, denn die Bienen werden rar. Wir uns deshalb ernsthaft fragen, wer wird in Zukunft die Pollen übertragen. Eine
eingeschleppte Milbe ist der Bienen Tod und die Imker leiden Not. Dazu spritzt man noch Neonikotinoide und Glyphosat, damit man reiche Ernte hat. Das vergiftet nicht nur Tiere, sondern jetzt auch viele Biere. Glyphosat soll krebserregend sein, doch das kümmert hier kein Schwein.

Hauptsache es rollt weiterhin der Kiesel, denn man hat ja noch den Diesel. Der ist jetzt an Allem schuld und man gönnt ihm keine Huld. Elektrofahrzeuge sind die neue Devise, doch verhindern diese wirklich unsere Krise? Braunkohle und Atom, erzeugen zumeist unseren Strom. Wie nun jeder Bürger weiß, ist auch dieses Thema
heiß.

Gäbe es immerzu Sonnenschein, wäre Solarenergie fein. Aber da sind ja noch die Windanlagen, die hoch in den Himmel ragen. Wo sie dann an manchen Tagen, Vögel in der Luft erschlagen. Diese zogen erst von Süden fort, entkamen knapp dem Vogelmord. Nun hat es sie doch noch erwischt, nur werden sie hier nicht aufgetischt.

Wie haben die  Ortolane schön ge-sungen, nun liegen auf dem Teller ihre Zungen. War das schön, als sie noch lebten, bevor sie auf `ner Rute klebten. Immer weniger wird ihr Gesang, uns wird es langsam angst und bang .Gesetze wurden
zwar gemacht, sie werden jedoch zumeist belacht. Wenn Vögel brutzeln in Pfanne und Schüssel, wen interessiert da das „Geschwätz“ aus Brüssel.

Es gibt ein paar Leute, die sind vor Ort und stellen sich gegen den Vogelmord. Die wenigen, die es wagen, riskieren dabei Kopf und Kragen. Wenn sie beseitigen Ruten und Fallen, oder hindern Jäger, Vögel abzuknallen. Riesige Netze, so stellen wir fest, geben den Vögeln nun noch den Rest. Wir sollten dies schnellstens verhindern, sonst werden wir mit unseren Kindern, bald keinen Vogelsang mehr hören. So manchen würde das kaum stören, doch mit diesem Artenschwund, schlägt irgendwann auch unsere Stund`.



Quelle
Hubertus Zinnecker
Ein Frühsommer-Bild aus Schleswig-Holstein
Bild zum Eintrag (1053852-159)
Ein Frühsommer-Bild aus Schleswig-Holstein ...da wir jedoch im ganzen Land wiederfinden!

Eine weite Grünlandniederung, vier riesige Mähmaschinen fahren nebeneinander mit rasanter Geschwindigkeit über ein Areal von einigen hundert Hektar Wiesen.

Wo gestern noch zahlreiche Feldvögel sangen und ihre Jungen fütterten, Wiesen- und Rohrweihen jagten, ein Sumpfohreulenpaar balzte und offensichtlich einen Brutplatz hatte, bietet sich heute ein Bild der Zerstörung. Kiebitze und Brachvögel rufen verzweifelt und haben ihre Gelege verloren.
Schafstelzen, Wiesenpieper und Feldlerchen hüpfen mit Würmern im Schnabel auf der Suche nach ihren längst zerstückelten Jungvögeln verzweifelt über den Boden.

Alles nichts Neues.

Das kennen wir ja. Das BNatSchG §44 erlaubt es ja schließlich gemäß der „guten fachliche Praxis“, streng geschützte Vogelarten zu töten - denn verboten ist es ja nur „ohne sinnvollen Grund“.

Aber was ist an dieser uns allen bekannten Situation anders als noch vor 10, 20 Jahren?
Die Mähmaschinen sind größer und stärker denn je, schneller denn je, mähen tiefer denn je, mähen in immer kürzeren Intervallen, mähen die Gräben bis tief in jede Grabenböschung mit ab.

Wie zum Hohn kommt nun noch ein weiterer Trecker und mäht alle Stauden der Wegesränder ab, scheinbar um das letzte verbliebene Wiesenpieper- oder Blaukehlchennnest dann auch noch zu erwischen.

23.00h: Es wird dunkel, es wird weiter gemäht. Ich denke an die Wiesenweihen, den gerade erschienenen Artikel aus der Zeitschrift dem Falken: " bei nächtlicher Mahd bleiben die adulten Weihen auf dem Nest sitzen und werden mit getötet“.

Wo ist unsere Landwirtschaft hingekommen, dass jetzt hier 4 Maschinen der neusten Generation parallel nebeneinander in rasendem Tempo mähen, dahinter wird schon gewendet und das Gras abtransportiert.

Nicht ein junger Vogel, nicht ein junger Hase hat hier die geringste Chance, noch zu entkommen.

Früher habe ich nach der Mahd noch junge Kiebitze und junge Hasen gesehen, die überlebt haben. Früher hat ein Bauer noch das Mähwerk angehoben, wenn er von oben ein Kiebitznest gesehen hat.

Hier ist nun nichts mehr, nur hunderte von Krähen und Möwen, die sich über das „Fastfood“ freuen (und nebenbei bemerkt damit einen äußerst wichtigen Beitrag zur Beseitigung von Clostridien leisten, welche die Silage verunreinigen und damit den Rinderbestand gefährden könnten - gedankt wird es den Krähen aber natürlich nicht)
 
Diese Entwicklung der Grünlandbewirtschaftung ist sehr besorgniserregend, nicht nur für den Vogel des Jahres, die Feldlerche. Das Wettrüsten der Landwirte ist verständlich aus deren wirtschaftlicher Sicht, aber eine ökologische Vollkatastrophe und das Ergebnis einer verfehlten Agrarpolitik.

Was ist denn der „sinnvolle Grund“, der diese Entwicklung überhaupt zulässt?

Dass die Milch und das Fleisch immer noch billiger werden, und dafür das letzte Stück Natur geschreddert wird? Ist das wirklich im Sinne der Allgemeinheit, denn es sind doch nicht nur wir Naturschützer*innen und Vogelkundler*innen, die sich über blühende Wiesen und singende Lerchen freuen.

Dieser massenhafte Vogelmord auf unserem Grünland (und natürlich Amphibien, Reptilien, Säugetiere, Insekten) wird immer aggressiver und ist vielen Menschen gar nicht bewusst.

Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, wie z.B. gesetzlich vorgeschriebene Randstreifen zu Gräben und Wegesrändern, Verbot nächtlicher Mahd, Begrenzung der Mahdhöhe- und Mahdgeschwindigkeit usw.

Ansonsten brauchen wir uns auch nicht über vogeljagende Mittelmeerländer aufzuregen - denn das was hier stattfindet ist letztendlich genauso zerstörerisch wie zum Spaß zur Flinte zu greifen.
 
Juni 2019
Autorin
Natascha Gaedecke
Waldsterben 2.0 – Nein eine Chance zur Gestaltung naturnaher Wälder!
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Waldsterben 2.0 – Nein eine Chance zur Gestaltung naturnaher Wälder!

Artenschutz in Franken® verfolgt seit geraumer Zeit die Diskussionen um den propagierten Niedergang des deutschen Waldes.

Als Ursache dieses Niedergangs wurde der/die Schuldige/n bereits ausgemacht. Der Klimawandel der die Bäume verdursten lässt und hie und da auch noch einige Großsäuger die unseren Wald „auffressen“. Diesen wird es vielerorts zugeschrieben, dass wir in wenigen Jahren wohl unseren Wald verlieren werden?!
Als Ursache für das infolge des Klimawandels erkennbare „Absterben“ unserer Wirtschaftswälder liegt jedoch vielmehr auch darin, dass wir unsere Wälder in den vergangenen Jahrhunderten ständig waldbaulich manipulierten und dieses auch heute noch sehr ausgeprägt und vielfach intensiver den je tun.

In dieser Zeitspanne haben wir in unserem Land nahezu alle unsere ursprünglich geformten Wälder verloren. Wir haben diesen Systemen seither ständig unsere menschliche Handschrift auferlegt um aufzuzeigen wie wir uns einen nachhaltig geformten Wirtschaftswald vorstellen. Und diesen selbstverständlich auch intensiv nutzen können.

Ohne große Rücksicht auf Pflanzen und Tiere welche in diesem Ökosystem leben.Wir haben somit keinen Wald mehr vor Augen wie dieser von Natur aus gedacht war – wir haben einen Wald vor unseren Augen wie wir uns Menschen einen Wald vorstellen.


Somit „stirbt“ nun auch nicht der Wald, sondern lediglich der vom Menschen fehlgeformte Wald. 

Nun wird also fleißig darüber nachgedacht mit einem Millionenaufwand unseren Wald mit Aufforstungsprogrammen zu retten. Doch dieser Ansatz ist in unseren Augen eine weitere Verfehlung menschlichen Wirkens. Denn was hier zusammengepflanzt wird ist wieder kein sich natürlich entwickelter Wald der seine Dynamik sichtbar werden lassen kann. Nein es wird wieder ein vom Menschen manipulierter Wirtschaftswald entstehen der nur die Lebensformen in sich duldet die wir dieser Holzproduktionsfläche zugestehen.

Die Vielfalt der Arten wird hier auf immens großen Flächen abermals keine Rolle spielen.

Doch warum lassen wir es nicht einfach mal zu das wir dem Wald die Chance eröffnen uns zu zeigen wie Waldbau funktioniert und wie ein robuster Wald aussieht. „Dieser Wald“ wird uns in 50 – 70 Jahren zeigen welche Artenzusammensetzung für den jeweiligen Standort die richtige Mischung ist.

Es ist uns schon klar das bis dahin viele vom Menschen geschaffenen Wälder nicht mehr stehen werden denn sie werden tatsächlich „aufgefressen“.

Doch nicht vom Reh, welches Luchs und Wolf als Nahrungsgrundlage dringlich benötigen, wollen wir verhindern das diese sich an unseren Schafen & Co. bedienen, sondern von ganz kleinen Tieren. Der Borkenkäfer wird die Fläche für die nachfolgenden Naturwälder vorbereiten so wie wir es an mancher Stelle in Bayern sehr gut erkennen können.

Es bedarf somit in unseren Augen einem gesellschaftlichen Umdenken das endlich greifen muss.

Gerade im Sinne unserer Kinder und Enkelkinder welchen wir eine an Arten reiche Welt hinterlassen sollten.

AiF
12.08.2019

Ein sehr interessanter Bericht zu diesem Thema findet sich hier
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Haben Sie die Asiatische Hornisse gesichtet? Dann können Sie ab heute (10.05.2023) über die neue Meldeplattform des Landes Baden-Württemberg Ihre Beobachtungen zentral und unkompliziert melden.


Quelle:
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Monitoring der Asiatischen Hornisse in Brandenburg
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Monitoring der Asiatischen Hornisse in Brandenburg

Potsdam – Zur Früherkennung der Asiatischen Hornisse in Brandenburg startet der Landesverband Brandenburgischer Imker e. V. in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) ein Monitoring der Asiatischen Hornisse.


Quelle
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg
Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, Haus S
14467 Potsdam