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Endspurt für das UN-Abkommen gegen Plastikmüll
Endspurt für das UN-Abkommen gegen Plastikmüll

22/23.11.2024

  • WWF: „Ein wirksames Abkommen braucht verbindliche, weltweit geltende Regeln über die gesamte Wertschöpfungskette“

Im Vorfeld der fünften und letzten Verhandlungsrunde für ein UN-Abkommen
gegen Plastikverschmutzung (INC-5) fordert der WWF verbindliche und weltweit geltende Regeln, die sich auf die gesamte Wertschöpfungskette von Plastik beziehen. Im derzeit vorliegenden Abkommenstext klaffen aus Sicht der Umweltschützer noch zu große Lücken, um ein wirksames Instrument gegen die Plastikverschmutzung zu sein.
„Jetzt oder nie: Die Plastikflut steigt und erfordert ein entschlossenes und solidarisches Handeln aller Staaten. Allein seit Beginn der Verhandlungen über das Abkommen sind fast 20 Millionen Tonnen Plastik in unsere Ozeane gelangt. Die Staatengemeinschaft muss sich jetzt auf die vier dringlichsten und wirkungsvollen Kernmaßnahmen konzentrieren und diese weltweit und verbindlich vorschreiben. Sonst ist das vor zwei Jahren gegebene Versprechen, eine globale Antwort auf die Plastikverschmutzung zu geben, nicht mehr zu halten. Ein Abkommen, das nur auf freiwillige Maßnahmen oder nationale Ziele setzt, wird wenig Effekt haben“, verdeutlicht Florian Titze, Senior Policy Advisor des WWF Deutschland, der die Verhandlungen vor Ort begleitet.

Der WWF hat vier Bausteine als unverzichtbar für ein wirksames UN-Abkommen identifiziert:

- Weltweite Verbote und schrittweises Auslaufen der unnötigsten und schädlichsten Plastikprodukte und Chemikalien   

- Verbindliche globale Anforderungen an das Produkt-Design, für mehr Kreislaufwirtschaft inklusive Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit  

- Ein umfassendes Finanzierungskonzept für die Umsetzung der Maßnahmen und Unterstützung wirtschaftlich schwächerer Länder  

- Sicherstellung eines langfristigen Erfolgs des Abkommens durch die Möglichkeit, dieses zukünftig inhaltlich zu stärken sowie Monitoring und Kontrollmaßnahmen

Die Mehrheit der Regierungen befürwortet die entscheidenden und rechtsverbindlichen Maßnahmen, muss sich jetzt aber entschlossen dafür einsetzen, sie unverwässert im Vertrag zu verankern. „Diejenigen, die einen starken Vertrag wollen, dürfen ihn nicht am kleinsten gemeinsamen Nenner scheitern lassen. Jetzt ist Verbindlichkeit wichtiger als Einstimmigkeit: Ein Abkommen mit verbindlichen Regeln, das von der Mehrheit der Staaten unterstützt wird, ist weitaus wirksamer als ein Abkommen auf freiwilliger Basis, auf das sich alle einigen können“, so Titze. Gegenwind bei den Verhandlungen ist besonders von den ölproduzierenden Staaten zu erwarten, die ohne globale Verantwortung weiter Profit aus der Plastikproduktion schlagen wollen. Die Fragen der Finanzierung gelten als weiterer Knackpunkt. Die Länder des globalen Südens brauchen zur Umsetzung finanzielle Unterstützung genauso wie wissenschaftliche und technische Kooperationen unter anderem zur Errichtung von effektiven Abfallmanagementsystemen. Außerdem gilt es, nach dem Verursacherprinzip auch die Länder und privaten Akteure in die Pflicht zu nehmen, die an der Plastikverschmutzung mitverdienen. Auch sie müssen die Umsetzung finanziell unterstützen. Der WWF sieht auch die Bundesregierung in der Pflicht, einen Beitrag zur Finanzierung des Abkommens zu leisten.

Nächste Woche entscheidet sich, ob die Weltgemeinschaft eine effektive Antwort auf die Plastikverschmutzung findet, oder ob der Welt ein exponentieller Anstieg der Plastikverschmutzung bevorsteht, der Natur und Menschen gleichermaßen bedroht. 

Die fünfte und letzte Verhandlungsrunde für ein Abkommen gegen Plastikverschmutzung findet vom 25.11. bis 1.12.24 im südkoreanischen Busan statt.
 

Quelle
WWF

Stand
22.11.2024

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Die Deutsche Wespe (Vespula germanica)
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Deutsche Wespe (Vespula germanica)

22/23.11.2024

  • Hallo, ich bin die Deutsche Wespe (Vespula germanica) – und ja, ich bin die mit der schlechten PR!

Die Leute haben oft ein falsches Bild von mir:
„Die nervige Gelb-Schwarze, die auf Kuchen fliegt und sticht, wenn sie schlecht gelaunt ist.“ Aber lass mich dir mal meine Seite der Geschichte erzählen – vielleicht siehst du mich danach mit anderen Augen. (Spoiler: Ich bin ziemlich großartig!)

Mein Lebensstil: Königinnen, Arbeiterinnen und eine Großfamilie

Ich bin ein echtes Teamplayer-Insekt. Mein Leben dreht sich um den Staat, nicht den Kuchen (zumindest nicht ausschließlich). Wir Wespen leben in sozialen Kolonien mit klaren Regeln:

  •         Die Königin: Unsere Chefin. Sie gründet den Staat, legt alle Eier und bleibt meistens im Nest. Diva? Vielleicht ein bisschen.

  •     Arbeiterinnen: Das sind wir – die Powerfrauen des Wespenreichs! Wir sammeln Futter, bauen das Nest aus Zellulose (quasi Wespen-Papier!) und verteidigen die Familie.

  •         Drohnen: Die Jungs – ihr Job ist... naja... eher kurz und romantisch. Sie paaren sich mit neuen Königinnen, dann haben sie Feierabend. Für immer.


Unser Nest ist ein architektonisches Meisterwerk: Schicht für Schicht aus zerkauten Holzfasern gebaut, stabil und leicht zugleich. Ingenieure könnten sich was von uns abschauen!

Unser Essen: Allesfresser mit Geschmack

Wir haben den Ruf, als ungebetene Gäste bei Picknicks aufzutauchen, aber hey, wir haben auch Hunger!

  •         Für die Kinder: Unsere Larven füttern wir mit proteinreicher Beute wie Fliegen, Mücken und Raupen. Wir sind also nicht nur „Nervensägen“, sondern auch Schädlingsbekämpferinnen. Gern geschehen!


  •     Für uns: Erwachsene Wespen lieben Zucker – deshalb stehen wir auf Limonade, Obst und ja, deinen Marmorkuchen. Kein Grund, uns anzuschreien – wir machen nur eine kleine Naschpause.


Mein Ruf: Missverstanden

Ja, ich weiß, mein Stich tut weh. Aber wir stechen nur, wenn wir uns bedroht fühlen oder unser Nest verteidigen müssen. Eigentlich sind wir friedliche Arbeiterinnen, die nur unseren Job machen. Aber wehe, du wedelst hektisch mit deinen Händen – dann denken wir, du willst uns angreifen, und wehren uns. Übrigens: Wenn wir stechen, können wir mehrfach zustechen, im Gegensatz zu Honigbienen, die nach einem Stich sterben. Das ist praktisch – aber glaubt mir, wir stechen trotzdem nicht gern. Es kostet Energie, und wir haben genug anderes zu tun.


Lustige Fakten über mich

  •         Multitalent: Ich bin nicht nur ein Schädlingsbekämpfer, sondern auch ein Müllentsorger. Ich sammle oft Fleischreste und tote Insekten. Recycling-Queen!

  •         Raupen-Horror: Wenn ich eine Raupe entdecke, bin ich für sie der ultimative Albtraum. Ich schneide sie in Stücke, um meine Larven zu füttern. Klingt brutal? Das ist Natur.

  •         Nest-Stalker: Wir Wespen klauen manchmal auch Baumaterial von anderen Wespen- oder Bienennestern. Tja, Bauen ist anstrengend, und wir sind pragmatisch.



Mein Beitrag zur Welt: Superheldin in Gelb-Schwarz

Ohne mich wäre die Natur ein ganzes Stück unordentlicher. Ich jage Fliegen, Mücken und andere Plagegeister, die niemand mag. Außerdem bestäube ich manchmal Pflanzen – zwar nicht so fleißig wie Bienen, aber immerhin. Und mal ehrlich: Was wäre die Natur ohne uns? Ein Garten ohne Wespen wäre wie ein Konzert ohne Schlagzeug – die Balance würde fehlen.

Mein Tipp für dich

  •         Bleib ruhig, wenn ich in deiner Nähe bin. Wir Wespen reagieren auf Panik wie Autofahrer auf hupende Autos: gestresst und genervt.

  •         Lass mir ein Stückchen Kuchen, und ich lasse deinen Teller in Ruhe. Win-win!


Also, das nächste Mal, wenn ich in deinem Garten vorbeischwirre, denk daran: Ich bin nicht die Böse. Ich bin nur eine hart arbeitende, vielbeschäftigte kleine Wespe, die sich ein bisschen Zucker gönnen möchte. Deal?


In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch


  •     Die Deutsche Wespe erreicht eine Körpergröße von bis zu 19 mm. Arbeiterinnen bis zu 14 mm / Männchen nahe an 17 mm heran. Unterscheidungsmerkmale zur Sächsischen Wespe sind unter anderem veränderte Bänderungsfarbpaletten, sowie das markante „Dreipunkt – Stirnblatt“ auch hier ist sie recht gut von der „Gemeinen Wespe – Vespula vulgaris“ zu unterscheiden.


  • Sie ist eine unserer häufigsten Wespenarten. Auffällig sind eine recht niedrige Reizschwelle, sowie der bevorzugte Nistplatz, der sich in der Regel im „Gebäudeinneren“ befindet.  Ihr Staat der mehrere hundert Exemplare umfassen kann, wird durch vorjährige Jungköniginnen Ende April / Anfang Mai gegründet – das Absterben erfolgt etwa gegen Ende Oktober / Anfang November.Es gilt zu bedenken, das Wespen im Naturhaushalt eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Reduzierung „schädlicher Insekten“ spielen.
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Der Bleichstreuner (Liocranoeca striata) ...
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Der Bleichstreuner (Liocranoeca striata) ...

21/22.11.2024

... eine hell gefärbte Art, hier ein Weibchen das 4 - 6 mm lang wird.

Weibchen und Jungtiere sind hell gelbbraun mit kaum ausgeprägter Zeichnung
Männchen werden als kleiner und dunkler beschrieben Interessant für mich zu sehen wie sich die Spinne auf der Wasseroberfläche bewegt, ohne die die Oberflächenspannung zu durchbrechen.


Aufnahme und Autor Bernhard Schmalisch

  • Weibchen
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Luchs Anton ist tot
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Luchs Anton ist tot

21/22.11.2024

  • Das etwa anderthalbjährige Luchsmännchen Anton ist heute Vormittag (8. November 2024) in der Nähe von Schöneck im Vogtland tot aufgefunden worden. 

Der Fundort befand sich etwa 20 Meter entfernt von der Kreisstraße
zwischen Arnoldsgrün und Schilbach auf dem angrenzenden Feld. Nach der Daten- und Spurenlage ist er in der Nacht oder am Morgen mit einem LKW kollidiert und erlag später seinen Verletzungen. Das Tier wird am Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) Berlin pathologisch untersucht.
Ein herber Schlag für das Luchsprojekt »ReLynx Sachsen«

Anton wurde am 26. August im Forstbezirk Eibenstock im Westerzgebirge ausgewildert. Bis seine Sendedaten für immer verstummten, hielt er sich vor allem in den Wäldern zwischen Eibenstock und Schöneck auf. Er war gerade dabei, sein eigenes Territorium abzustecken, sammelte zunehmend Jagderfahrung und erbeutete Ende Oktober sein erstes Reh.

Luchse haben sehr große Streifgebiete und müssen zwangsläufig immer wieder Straßen überqueren. Die damit verbundenen Gefahren sind für Wildtiere schwer einzuschätzen. Daher gehören Verkehrsunfälle auch bei Luchsen zu einer der häufigsten Todesursachen.


In der Aufnahme von © Archiv Naturschutz LfULG/ Dirk Schönfelder
  •  Luchs Anton

Quelle
Sächsische Staatskanzlei 
Archivstraße 1
01097 Dresden

Stand
08.11.2024
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Die Orientzikade (Orientus ishidae)
Bild zum Eintrag (1115016-160)
Hallo, ich bin die Orientzikade (Orientus ishidae), dein neuer, winzig kleiner Nachbar!

21/22.11.2024

  • Ich bin nur etwa 4 mm groß, aber lass dich von meiner Größe nicht täuschen – ich bin ein echter Weltenbummler! 

Ursprünglich komme ich aus Asien, aber ich habe beschlossen, mir auch in Europa und Nordamerika ein schönes Plätzchen zu suchen. Dank des globalen Handels bin ich quasi ein internationaler Jetsetter – ohne Gepäck, versteht sich.
Mein Leben als Orientzikade: Eine Pflanzenparty

Ich liebe Pflanzen, wirklich! Aber nicht nur als hübsche Deko – ich lebe davon. Mit meinem praktischen Saugrüssel schlürfe ich Pflanzensaft direkt aus den Leitungsbahnen der Pflanzen (die heißen Phloem und Xylem, falls du’s genau wissen willst). Aber keine Sorge, ich lasse deine Pflanzen nicht leer laufen – nur ein bisschen angezapft. Ich bin allerdings nicht der größte Held in Sachen „Gute Nachbarschaft“. Manchmal trage ich so fiese Pflanzenerkrankungen mit mir herum, wie zum Beispiel das „Phytoplasma“ – eine Art Pflanzenkrankheit, die die armen Gewächse ganz wirr macht. Ups, mein Fehler!

Meine Hobbys und Superkräfte

        Klettern: Egal ob Strauch, Baum oder Weinrebe, ich bin ein hervorragender Kletterer! Mein Ziel ist es, hoch hinauszukommen, um frischen Pflanzensaft zu finden.

        Springen: Mit meinen starken Hinterbeinen kann ich richtig weit hüpfen. Manche sagen, ich sei der Michael Jordan unter den Zikaden.

        Tarnung: Mit meiner braunen Färbung und den feinen, weißen Streifen sehe ich aus wie ein Stück Baumrinde. Perfekt, um nicht von Vögeln als Snack entdeckt zu werden.


Mein Liebesleben: Ein Sommerflirt

Ich bin ein Sommerkind. In den warmen Monaten suchst du mich am besten in Parks, Gärten oder Weinbergen. Dort triffst du mich auf Blättern, wo ich manchmal mit den Damen meines Lebens „singende“ Vibrationen austausche. Romantisch, oder? Nach einer heißen Sommerromanze legen meine Partnerinnen ihre Eier an Pflanzen ab, wo im nächsten Jahr neue Orientzikaden schlüpfen. Ja, ich denke nachhaltig – ich sorge für die nächste Generation!

Mein Beitrag zum Weltgeschehen

Ich weiß, ich bin nicht der einfachste Gast. Manche Pflanzenfreunde mögen mich nicht so sehr, weil ich mit Krankheiten herumziehe. Und ja, ich bin nicht der Typ, der die Gartenarbeit einfacher macht. Aber hey, ich bin auch ein Teil des Ökosystems – Futter für Vögel, Spinnen und andere hungrige natürliche Beutegreifer.

Fun Fact über mich:

Ich mag Weinberge ganz besonders. Vielleicht weil ich als echte Orientzikade das Flair eines Sommeliers habe? Die verschiedenen Rebsorten schmecken echt interessant, auch wenn ich nicht zwischen „Cabernet Sauvignon“ und „Merlot“ unterscheiden kann.

Ich hoffe, du siehst mich jetzt mit anderen Augen – als kleine, springende Weltbürgerin mit einem Faible für Pflanzen und einem Hauch asiatischen Charmes. Wer weiß, vielleicht treffen wir uns im Garten? Aber keine Sorge, ich bin nicht nachtragend, wenn du mich vom Blatt pusten willst.

In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch

  •     In Europa wurde die Orientzikade erstmals im Jahr 1998 in Italien gesichtet ... inzwischen ist sie auch im Steigerwald angekommen.
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Die Schwarzrückige Gemüsewanze oder auch Schmuckwanze (Eurydema ornata)
Bild zum Eintrag (1114983-160)
Schwarzrückige Gemüsewanze oder auch Schmuckwanze (Eurydema ornata)

20/21.11.2024

  • Ein Tag im Leben der Schwarzrückigen Gemüsewanze (Eurydema ornata) ... (aus der Sicht einer stilbewussten Wanze, die weiß, dass sie gut aussieht)

Hallo! Ich bin Eurydema ornata
– aber bitte, nennt mich einfach „Schmuckwanze“.
Manche nennen mich „Schwarzrückige Gemüsewanze“, aber das klingt so... unsexy. Schließlich bin ich nicht nur ein Schädlingskandidat, sondern auch ein modisches Meisterwerk. Schaut euch meine kontrastreiche Zeichnung an: Schwarz, Rot, manchmal sogar ein Hauch von Gelb – ich bin die Definition von auffällig. Und das Beste? Mein Look ist nicht nur hübsch, sondern auch praktisch. Aber dazu später mehr!
Mein Lebensraum: Frisch und knackig
Ich liebe die Natur, besonders Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler – Senf, Kohl, Rettich, Rucola... lecker! Diese Pflanzen bieten mir alles, was ich brauche: Nahrung und einen Platz zum Verweilen. Manchmal schaue ich auch in Gemüsegärten vorbei, aber hey, wer kann schon einem saftigen Blumenkohlblatt widerstehen?

Mein Outfit: Tarnung oder Warnung?
Mein farbenfrohes Äußeres ist nicht nur ein Hingucker, sondern eine Botschaft: "Ich bin giftig – lass mich in Ruhe!" Okay, das ist ein bisschen geflunkert. Ich bin nicht wirklich gefährlich, aber Raubtiere wie Vögel wissen oft nicht, dass ich bluffe. Mein Look nennt sich Aposematismus, ein schickes Wort für "Warnfarben". So kann ich genüsslich an Kohlblättern knabbern, während andere in Deckung gehen müssen.

Ein Futterkritiker am Werk
Ich bin ein Spezialist, wenn es ums Essen geht: Mein Stechrüssel ist perfekt, um Pflanzensäfte zu zapfen. Und nein, ich knabbere nicht einfach nur – ich steche gezielt in die Leitungsbahnen der Pflanze, um die leckersten Nährstoffe direkt zu schlürfen.
Menschen regen sich darüber auf, dass ich Löcher hinterlasse, aber hey, ich mache nur meinen Job. Und seien wir ehrlich: Kohl wächst doch sowieso nach.

Unsere Kinderstube: Das grüne Paradies
Ich sorge dafür, dass meine Eier immer auf den besten Blättern landen – eine Art Kinderstube mit Vollpension. Die Eier sind klein und unscheinbar, aber wenn meine Kinder schlüpfen, legen sie sofort los und genießen das Buffet.Wenn sie wachsen, durchlaufen sie mehrere Häutungen, von kleinen graubraunen Nymphen bis hin zu den farbenfrohen Erwachsenen, die ihr von mir kennt. Evolution vom Feinsten!

Ein paar Fun-Facts über mich:

    „Multikulti Wanze“:
  •     Ich bin fast überall in Europa und Asien unterwegs. Und durch den internationalen Gemüsehandel? Tja, jetzt bin ich auch in Nordamerika ein Star.

    „Schmuck oder Fluch?“:
  •     Während Gärtner mich nicht mögen, lieben Naturfotografen mein Design. Ich wurde sogar schon in Insektenkalendern verewigt.

Mode-Ikone eben.
    „Ich bin kein Einzelkind“:
  •     Es gibt viele Wanzen in meiner Familie, aber wir Schmuckwanzen sind die coolsten. Andere Arten sehen entweder langweilig aus oder haben keinen Sinn für die gute Pflanzenküche.

Was mich einzigartig macht
Ich bin nicht nur hübsch, sondern auch ein Ökosystem-Akteur. Klar, ich nasche an Pflanzen, aber ich bin auch ein wichtiger Teil der Nahrungskette. Raubwanzen, Vögel oder Spinnen müssen schließlich auch etwas essen – und manchmal bin ich das Hauptgericht.

Abschließend
Ich bin Eurydema ornata: ein bisschen gefräßig, sehr stylisch und immer bereit, die Natur bunter zu machen. Also, das nächste Mal, wenn ihr mich auf einem Kohlblatt entdeckt, zückt lieber die Kamera, statt mich zu verscheuchen. Schließlich gibt’s mich nur in schick!

In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •     Schwarzrückige Gemüsewanze
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Galläpfel – Naturwunder im Miniaturformat
Bild zum Eintrag (1114974-160)
Galläpfel – Naturwunder im Miniaturformat

20/21.11.2024

  • Galläpfel sind kugelige Wucherungen, die von Pflanzen, meistens Eichen, als Reaktion auf bestimmte Insekten – meistens Gallwespen – gebildet werden. Gallwespen sind winzige, clevere Insekten, die ihre Eier in die jungen Knospen oder Blätter der Bäume legen. 

Der Baum wird dabei ein bisschen "reingelegt": Die Wespe bringt ihn dazu, eine gallertartige Struktur zu bilden, die wie ein kleiner Apfel aussieht – die Gallapfel. Für die Wespenlarve ist das der perfekte Ort zum Großwerden, quasi ihr eigenes Baum-Airbnb, voll ausgestattet mit Nahrung und Schutz.
Warum sehen wir sie gerade jetzt im Herbst?

Im Herbst gibt’s einen Rauswurf für die Galläpfel:

  •         Die Larven haben sich sattgefressen und verlassen ihr „Zuhause“, um sich im Boden zu verpuppen.
  •         Die Eiche denkt sich: "Jetzt bin ich endlich diesen komischen Ball los!", und wirft die Galläpfel zusammen mit dem Laub ab.

Da wir im Herbst viel Laub sammeln, fallen die Galläpfel oft besonders auf, weil sie sich kugelrund und robust anfühlen. Und sind wir ehrlich: Wer kann bei einem Blatt, das aussieht, als hätte es ein "Mitbewohner" gehabt, nicht neugierig werden?

Warum sind Galläpfel cool?
Galläpfel sind nicht nur ein Highlight für Naturforscher, sondern auch super nützlich! Früher hat man sie zur Herstellung von Tinte verwendet. Die Tannine (Gerbstoffe) in den Galläpfeln reagieren mit Eisen und ergeben eine tiefschwarze, dauerhafte Tinte. Damit wurden mittelalterliche Manuskripte geschrieben – ohne Galläpfel hätte Harry Potter vermutlich nie seinen Zauberstab-Schriftzug erhalten!

Ein lustiger Vergleich
Stell dir vor, du bist ein Baum. Eine Wespe klopft an und sagt:
Hey, ich hab hier ein Ei, das dringend einen Platz braucht. Kann ich’s in dir abstellen?“
„Ähm, okay...“ (innerlich: Warum nicht, ich bin ein Baum, nett sein kostet nix.)

Was du nicht weißt: Dieses Ei fordert einen VIP-Luxus-Larvenbau. Am Ende siehst du aus, als hättest du Äpfel gezüchtet, obwohl du ein Baum bist, der definitiv keine Obstbäume in der Familie hat!

Jetzt weißt du, warum die Bäume im Herbst solche "veräppelten" Blätter verlieren.


In der Aufnahme
  •         Gallapfel an einem abgefallenen Eicheblatt
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WWF - Pressestatement zum Ermittlungsstand Totfunde Robben vor Rügen
Pressestatement zum Ermittlungsstand Totfunde Robben vor Rügen

19/20.11.2024

  • WWF: Behörden müssen gründlich, aber schneller handeln

Berlin/Stralsund. Seit Anfang Oktober 2024 wurden bis Ende Oktober insgesamt 44 tote Robben an der Ostküste von Rügen gemeldet. 

Das Landeswasserschutzpolizeiamt Mecklenburg-Vorpommern hat in einer Pressemitteilung vom 14.11.2024 den Stand der Ermittlungen als immer noch offen dargestellt. Dazu sagt Finn Viehberg, Leiter WWF-Büro Ostsee in Stralsund:
„Der besondere Schutzstatus der Kegelrobben verlangt ein gründliches, aber schnelleres Handeln der Behörden. Gerade weil niemand will, dass eine einzige Reuse die gesamte Küstenfischerei in schlechtes Licht rückt. Ein frühes Schließen der Reuse, freiwillig oder behördlich verordnet, hätte zudem anhaltenden Spekulationen den Nährboden entzogen. Vermehrte Totfunde müssen künftig umgehend ein verstärktes Monitoring der Robbenkolonien durch die Fachbehörden auslösen. Das geschieht dann auch im Interesse des Berufstandes der Küstenfischer.

Die verzögerten Reaktionen haben diesmal zum Tod von 44 Kegelrobben geführt. 2018 wurden die Ermittlungen zu einem vergleichbaren Robbensterben vor der Küste Rügens ergebnislos eingestellt, im Fokus stand dieselbe Reuse. Das darf diesmal nicht passieren.

Für die Zukunft ist es wichtig, in der Küstenfischereiverordnung robbensichere Fanggeräte im gesamten Küstengebiet verpflichtend vorzuschreiben und finanziell zu unterstützen. Kurzfristig sollte das über eine Nebenbestimmung In der Verordnung geschehen.“



Quelle
WWF

Stand 
15.11.2024

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Ausgleichsfläche als Abstellplatz von landwirtschaftlichem Equipment
Bild zum Eintrag (1114945-160)
Ausgleichsfläche als Abstellplatz von landwirtschaftlichem Equipment

  • Heute waren wir wieder einmal zu einer unserer Exkursionen unterwegs, auf den Bildern ist zu sehen, dass ein Landwirt keinen Respekt vor einer dem Naturschutz zugeführten Naturfläche hat. 

Da werden Anhänger und Kisten abgestellt und die Naturschutzfläche mit schwerem Gerät befahren. Hier stellt sich uns die Frage:"Warum stellt der Landwirt das nicht auf seinem Feld ab oder auf dem Feld von seinem Kollegen".
Daran sieht man mal wieder, dass geschützte Bereiche für Tier und Natur ignoriert werden und dem Eigenzweck untergeordnet werden.

  • Das ist halt nur Grünfläche, wo jeder machen kann was er will?

In der Regel sollten solche Fläche mit einem Hinweis hinterlegt werden, das es sich hier um eine dem Naturschutz zugeordenten Fläche handelt, welche bei einem Verstoß dieser Art mit einer darauf folgenden Strafanzeige belegt wird. Auch um mögliche Schäden welche der Fläche zugeführt werden, unverzüglich zu beheben.
 



Quelle / Aufnahme
Gewässer und Naturschutz im Erftkreis
Flora-Fauna-Artenschutz
Naturschutzökologie

Rolf Thiemann
Naturschutzberater
Eisvogelweg 1
50181 Bedburg

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Artenschutzmaßnahme Kirchendohle & Co.
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Artenschutzmaßnahme Kirchendohle & Co.

18/19.11.2024

  • Projekt abgeschlossen

Rattelsdorf / Bayern.
Ein innovatives Artenschutz- Umweltbildungsprojekt des Artenschutzes in Franken®, der Pfarrei St. Peter und Paul Rattelsdorf und Turmstationen Deutschland e.V., das von der Deutschen Postcode Lotterie sowie von den Fachbehörden des Naturschutzes und des Denkmalschutzes unterstützt wird.
Die Dohle (Corvus monedula) ist in Bayern aktuell im Bestand bedroht, hauptsächlich aufgrund von Lebensraumverlust und Nistplatzmangel. Diese Vögel nisten bevorzugt in alten Gebäuden oder Baumhöhlen, die durch moderne Bauweisen und Renovierungen seltener geworden sind.

Zusätzlich verschwinden ihre natürlichen Lebensräume wie offene Wiesen und Weiden, da diese Flächen oft landwirtschaftlich intensiv genutzt oder bebaut werden. Der Einsatz von Pestiziden reduziert zudem das Nahrungsangebot der Dohlen, da Insekten und andere Kleintiere, die sie fressen, weniger verfügbar sind. Diese Faktoren führen zusammen zu einem Rückgang der Population.

Mit diesem Kooperationsprojekt möchten wir den kleinen Rabenvögel hier in unserem Land eine nachhaltige Übelebensperspektive bieten




In der Aufnahme
  • Im oberen Segmentbereich der Schalllamellenöffnungen wurden spezielle Nisthilfen für Dohlen angebracht.
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Die Heide-Wespenbiene (Nomada rufipes)
Bild zum Eintrag (1114674-160)
Heide-Wespenbiene (Nomada rufipes)

18/19.11.2024

  • Hallo, ich bin die Heide-Wespenbiene, auch bekannt als Nomada rufipes. Aber keine Sorge, trotz meines Namens bin ich weder eine richtige Wespe noch eine echte Biene. 

Ich bin so eine Art Trickbetrügerin unter den Insekten! Ein bisschen Biene, ein bisschen Wespe, und das alles im Dienst eines ziemlich cleveren Plans. Also schnallt euch an, und ich erzähle euch, wie ich das Spiel der Natur spiele – und wie ich dabei ziemlich gut aussehe, wenn ich das mal so sagen darf.
Wer bin ich?
Ich bin etwa 6 bis 10 Millimeter groß und habe einen schick gestreiften Körper in Schwarz und Rot. Mein Markenzeichen sind meine leuchtend roten Beine – daher mein Artname rufipes, was so viel bedeutet wie „Rotbein“. Die Menschen verwechseln mich oft mit einer Wespe, weil ich so elegant und wehrhaft wirke. Na ja, das ist auch genau mein Trick: Wespen sind gefürchtet, und ich nutze das schamlos aus!

Mein raffiniertes Geheimnis: Parasitismus
Jetzt kommt das Beste an meiner Lebensweise: Ich bin ein Kuckucksbiene. Klingt niedlich, oder? Im Prinzip heißt das, ich bin eine Biene, die selbst keine Lust hat, ein eigenes Nest zu bauen und Futter zu sammeln. Stattdessen habe ich eine brillante Strategie entwickelt: Ich schleicht mich in die Nester anderer Bienen und lasse die die ganze Arbeit machen! Speziell die Sandbienen (Andrena), die ackern richtig für ihre Brut, und ich bin froh, dass sie das tun.

Operation Nest-Einschleichen
Sobald ich eine fleißige Sandbiene entdeckt habe, die ein hübsches Nest gebaut und mit Pollen und Nektar gefüllt hat, schlage ich zu! Ich warte, bis die Sandbiene das Nest kurz unbeaufsichtigt lässt, und husche dann schnell hinein. Dann lege ich mein eigenes Ei neben ihr sorgsam platziertes Ei und verschwinde. Sobald mein Ei schlüpft, übernimmt mein Nachwuchs das Nest und den Vorrat. Man könnte sagen, mein Nachwuchs ist ein echter „Nestbesetzer“!

„Fressen und gefressen werden“ – mein bescheidener Beitrag zur Natur

Okay, ja, das klingt vielleicht ein bisschen... egoistisch. Aber hey, das ist der Lauf der Natur! Wir Nomada-Bienen sind die Feinschmecker unter den Bienen, wenn es um Parasitismus geht. Übrigens – falls euch das tröstet – auch ich habe Feinde. Meine Färbung soll zwar abschreckend wirken, aber es gibt genug hungrige Vögel und kleine Säugetiere, denen das ziemlich egal ist. Für die bin ich einfach nur ein leckerer Snack.

Der Vorteil des Wespen-Looks
Falls ihr euch fragt, warum ich wie eine Wespe aussehe: Es ist eine clevere Tarnung, um Feinde zu täuschen. Vögel und andere Fressfeinde denken oft: „Oh oh, lieber nicht anrühren, die könnte gefährlich sein!“ So kann ich meine parasitäre Karriere ein wenig sicherer gestalten. Aber keine Sorge, ich kann euch nichts tun – ich habe weder einen Stachel noch irgendwelche Abwehrmittel.

Mein Lebensraum: Die Heide und mehr
Ich liebe sonnige, sandige und warme Orte. Besonders die Heide ist ein prima Fleckchen für mich, wo viele meiner geliebten Sandbienen herumschwirren und fleißig graben. Aber auch in Gärten und offenen Wiesen kann man mich entdecken, solange dort meine potenziellen „Nest-Wirte“ leben.

Und wie geht’s weiter?
Als Heide-Wespenbiene habe ich im Frühling und Sommer alle Hände voll zu tun – na ja, oder eher alle sechs Beine voll zu tun, um meine Eier zu legen und das perfekte Sandbienen-Nest zu finden. Nach getaner Arbeit verschwinde ich dann unauffällig und überlasse die nächste Generation ihrem Schicksal.

Zusammengefasst: Ich bin die charmante Trickbetrügerin des Insektenreichs. Warum selbst arbeiten, wenn andere es für einen tun? Also, wenn ihr das nächste Mal eine kleine, rot-schwarz gestreifte „Wespe“ mit roten Beinen seht – schaut lieber zweimal hin. Vielleicht ist das nicht die aggressive Wespe, die ihr erwartet, sondern nur ich, die Nomada rufipes, auf der Suche nach dem nächsten freien Nest.

In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •    - Männchen-  Nomada rufipes, eine Wespenbiene,  ist eine so genannte Kuckucksbiene, wie alle Wespenbienen. Sie parasitiert bei Sandbienen und ist deswegen, wie ihre Wirte, auf Heide- Sand und Brachflächen angewiesen. Diese Aufnahme entstand im Steigerwald.Sie legt ein Ei in ein fertiges Nest der Wirtsbiene und dort frisst die ausschlüpfende Larve das Ei oder tötet die geschlüpfte Wirtslarve.Danach ernährt sie sich von dem Proviant den die Wirtsbiene einbrachte.Selten und auf der Vorwarnliste.
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EUDR: EU-Parlament stimmt für ungebremste Waldzerstörung
EUDR: EU-Parlament stimmt für ungebremste Waldzerstörung

17/18.11.2024

  • WWF: Bewahrung der Schöpfung – Fehlanzeige! Blankes Entsetzen über die EVP-Fraktion bei EUDR-Abstimmung

Das EU-Parlament hat heute auf Initiative der Europäischen Volkspartei (EVP) für Änderungsanträge gestimmt, die die EU-Anti Entwaldungsverordnung (EUDR) erheblich abschwächen und damit eines der wichtigsten Umweltgesetze der EU ausbremsen. Durch die Einführung einer „Null-Risiko“-Herkunftsländer-Kategorie setzen sich die EVP und Verbündete dafür ein, die weitere Zerstörung von Wäldern sowohl innerhalb als auch außerhalb Europas zu ermöglichen. 

„Die Rolle rückwärts der christlichen Parteien ist beschämend. Sie unterminiert nicht nur ein demokratisch zustande gekommenes Gesetz und setzt die Glaubwürdigkeit der EU-Umweltpolitik aufs Spiel. Die EVP verleugnet damit ihre eigenen Wurzeln, die den Schutz der Schöpfung als eine Kernaufgabe sieht,“ sagt Johannes Zahnen, Holzreferent des WWF Deutschland.
Mit dieser „Persilschein“-Kategorie der „Null-Risiko“-Staaten verleugnet die EU, dass auch in Europa illegal Holz geschlagen wird. EU-Drittstaaten werden Regeln auferlegt, die die EU für sich selbst nicht einhalten will. Doch auch in Europa wird Holz in Wäldern geschlagen, in denen die Ökosysteme schwer geschädigt sind. Naturwälder werden gerodet und in Forstplantagen umgewandelt. Daher zielte die EU-Verordnung bislang darauf ab, zusätzlich zu Entwaldung auch Degradierung, also Zustandsverschlechterung, zu stoppen. Dieses Ziel nun auszuhöhlen, ist angesichts der Klimakrise wahnwitzig, die just eine rasche Walderholung und Wiederbewaldung erforderlich macht.

„Es ist nicht mehr so, dass wir die Natur nur nutzen, sondern wir übernutzen sie massiv und bringen damit den gesamten Planeten in Gefahr. Es geht inzwischen um den Erhalt Schöpfung an sich. Doch die von christlich-konservativen Parteien eingebrachten Änderungsvorschläge berücksichtigen nur Wirtschaftsinteressen – eine Rolle, die wir in Deutschland insbesondere von der FDP kannten. Waldschutz wäre damit nicht mehr möglich. Trotz verheerender Waldbrände, Sturmschäden und Trockenheit, mit massiven Waldschäden auch in Deutschland durch den Klimawandel, scheinen die christlichen Parteien die Bewahrung der Schöpfung aus den Augen verloren zu haben“, so Zahnen.

Der WWF fordert nun Kommissionspräsidentin von der Leyen auf, ihren Vorschlag, die Umsetzung des EUDR zu verzögern, zurückzuziehen. Damit würde das Gesetz wie ursprünglich vorgesehen zu Ende des Jahres 2024 in Kraft treten. Zugleich könnte EU-Präsidentin von der Leyen ihre Standfestigkeit beweisen, dass sie die Ziele des Green Deal weiterhin hochhält. Damit würde sie auch die Leistung vieler vorwärts gewandter Unternehmen anerkennen, die sich bereits auf den pünktlichen Geltungsbeginn vorbereitet hatten und die wollen, dass die Verordnung unverändert in Kraft tritt.

Die EU zählt zu den größten Treibern von Waldzerstörung gemäß einer WWF-Studie. 16 Prozent der globalen Tropenabholzung im Zusammenhang mit dem internationalen Handel gehen demnach auf das Konto der EU. Sie liegt damit auf Platz zwei der „Weltrangliste der Waldzerstörer“, hinter China (24 Prozent) und vor Indien (9 Prozent) und den USA (7 Prozent).

Quelle
WWF
 
Stand
14.11.2024

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung. Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Der Kleine Dickkopf (Neottiglossa pusilla)
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Der Kleine Dickkopf (Neottiglossa pusilla)

17/18.11.2024

  • Ich bin der Kleine Dickkopf—auf Latein Neottiglossa pusilla, und ich gehöre zur faszinierenden Familie der Baumwanzen. 

Man könnte sagen, ich bin der charmante Winzling unter den harten Käfern, kaum größer als ein kleiner Fingernagel, aber mit einem stolzen Dickkopf, wie der Name schon sagt. Dieser „Dickkopf“ ist übrigens keine Beleidigung—ich trage ihn mit Stolz, denn mein Panzer ist wie eine Ritterrüstung. Ein bisschen härter und kantiger als bei anderen, und ja, auch ein wenig dickköpfig.
Mein Habitat
Man findet mich auf Wiesen, in Gärten und auch an Wegrändern. Die Gräser sind mein Lieblingsplatz. Dort kann ich mich wunderbar tarnen, was äußerst wichtig ist, denn ich bin weder groß noch besonders wehrhaft. Die Tarnung ist dabei mein stärkster Vorteil, vor allem, weil ich in dezenten Braun- und Grautönen glänze—na ja, „glänze“ ist vielleicht das falsche Wort; sagen wir mal, ich bin eher... unauffällig-schick!

Nahrung: Zart, aber durchdringend
Ich bin übrigens ein Phytophage, das heißt, ich ernähre mich gerne von Pflanzensäften. Dabei bohre ich meinen Stechrüssel in die Halme von Gräsern, als wäre ich ein Mini-Vampir. Ich sauge also an Pflanzen, die ja auch nichts dagegen tun können—ich sage immer, das ist eine Art sanfte Methode, sich durchzufuttern. Ohne großes Drama.

Die Kunst des Dickköpfig-Seins
Mein „Dickkopf“ ist allerdings nicht nur ein Panzer. Es gibt da einen Grund für mein Auftreten: Mein Kopf und Körper sind so geformt, dass sie Eindringlinge in die Irre führen sollen. Durch meine Form erscheine ich größer und beeindruckender als ich bin—aber klar, bei einer Größe von gerade mal ein paar Millimetern brauche ich jeden kleinen Vorteil!

Parfum mit Vorsicht genießen

Wusstest du übrigens, dass ich ein paar gut platzierte Duftdrüsen an meinem Panzer habe? Wenn mich ein Vogel anknabbern will oder mich ein Mensch dumm festhält, kann ich einen strengen Duft abgeben, der bei Feinden „Uääääh!“ auslöst. Eine Art kleiner „Stinke-Knall“, wenn du so willst. Und ja, der ist ziemlich wirksam. Die Feinde überlegen es sich meist zweimal, ob sie mir wirklich zu nahe kommen möchten.

Fortpflanzung - Die Mini-Kleinen Dickköpfe
Meine kleinen Dickkopf-Babys (wir nennen sie Larven) sehen schon früh wie Mini-Versionen von mir aus, nur noch ohne den schicken Panzer. Ich und meine Artgenossen legen winzige Eier auf Pflanzen ab. Wir sind auch nicht besonders fürsorglich – nachdem wir die Eier gelegt haben, überlassen wir sie der Natur und den Pflanzen, wo sie dann hoffentlich überleben und groß und stark werden.

Mein Dasein in Kurzfassung
Also, was bin ich? Eine kleine, aber stolze Baumwanze, die durch die Wiesen kriecht, an Pflanzen saugt und sich auf ihre Tarnung verlässt. Man kann sagen, ich bin eine Mischung aus Überlebenskünstler und Dickkopf. Der Trick des Lebens lautet: Immer mit dem Kopf durch die Wand – auch wenn es nur ein Grashalm ist!

Und so krieche ich weiter und hoffe, dass ich nur selten eure Schuhe von unten sehe!

Aufnahme von Bernhard Schmalisch
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Amphibien- Todesfalle - ungesicherter Gully und Lichtschacht
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Amphibien- Todesfalle - ungesicherter Gully und Lichtschacht

  • Am 11.11.2024 mussten wir mehrere Molche und Kröten aus einem Kellerloch befreien.Zum Glück noch lebend.

Aus gegebenem Anlass
möchten wir daher auf Tiere im Kellerlichtschacht hinweisen. Das Thema ist nicht zu vernachlässigen, denn was da an Tieren vorzufinden ist, ist vielfach beachtlich! Von Mäusen, Insekten, Amphibien und sogar (Vogelküken) Entenküken ist die Rede.
Amphibien suchen Verstecke und wandern umher. Wenn sie an Straßen oder Hauswänden entlang gehen, fallen sie häufig auch in Gullys, Kellerschachte und Kellerabgänge ec. Die Hauswand oder der Bordstein leiten nicht nur Wasser in den Abfluss, sondern auch die Tiere.

Viele Tiere finden den Tod, weil man sie erst spät entdeckt.

Darum bittet der Naturtreff Bedburg alle Hausbesitzer, einmal im Monat seinen Kellerlichtschacht zu kontrollieren. Wenn Molche oder Kröten gefunden werden bittet Naturschutzberater Rolf Thiemann, die Tiere unter Einhaltung der persönlichen Sicherungsvorgaben in einem Eimer aufzusammeln und am besten an einem geeigneten Laubhaufen oder dichtem Gebüsch wieder freizulassen. Traut man sich nicht die Tiere zu bergen gibt es vielfach bestimmt immer Hilfe in der Nachbarschaft.

Damit in Zukunft keine Tiere mehr in das Kellerloch fallen, kann man ein z.B. Fliegengitter unter das Abdeckgitter legen (hält auch Laub fern) oder ein Brett mit Querrillen als Aufstiegshilfe in das Loch schräg anlegen. Bitte auch den Einbruchschutz beachten und nicht übergehen.

Auch kann man beim Spazierengehen ab und zu mal in einen Kanalgully am Straßenrand schauen.

Sollten da Tiere festzustellen wäre es für die Tiere hilfreich die zuständigen Gemeinden oder Einrichtungen zu informieren. Auch das Ordnungsamt oder die Fachbehörden des Naturschutzes etc. könnten hier sicherlich weiterhelfen.

 

Autor / Aufnahme

Rolf Thiemann
Gewässer und Naturschutz im Erftkreis
Flora-Fauna-Artenschutz
Naturschutzökologie
Eisvogelweg 1
50181 Bedburg


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Der Bläulichviolette Tatzenkäfer (Timarcha goettingensis)
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Ein Tag im Leben des Bläulichvioletten Tatzenkäfers – aus der Sicht von Timarcha goettingensis

16/17.11.2024

  • Hallo, hallo! Ich bin Timarcha goettingensis, besser bekannt als der Bläulichviolette Tatzenkäfer. 

Und ja, der Name ist so groß wie ich!
Ich bin der lilafarbene Glanzpunkt auf der Wiese, ein kleiner, kugeliger Käfer mit strahlend bläulich-violetter Rüstung, den man nicht übersehen kann – zumindest nicht, wenn man genau hinschaut. Komm, ich erzähle dir mal von meinem gemütlichen Käferleben und warum ich auf keinen Fall einen Sprint hinlege, nur weil ein Grashalm im Weg ist!
Mein Look – Bläulich-violett und schwer zu toppen
Erstmal, guck dir mein schickes Outfit an! Mein Panzer schimmert metallisch bläulich-violett – stylisch, oder? Ich brauche keine wilden Muster oder schrillen Farben. Nein, meine Farbe zeigt meinen Glanz und ist eine wunderbare Tarnung. Denn für viele Feinde sehe ich damit eher ungenießbar aus. Vielleicht bin ich auch ein bisschen eitel, aber hey, wenn man so einen schicken Panzer hat, darf man auch mal ein bisschen stolz sein.

Wo ich lebe – Ein Gourmet unter den Blattkäfern
Du findest mich auf Wiesen, in lichten Wäldern und an sonnigen Wegesrändern in Europa. Hier liebe ich es, zwischen den Blättern herumzuwandern und mich an saftigen Pflanzen zu bedienen, vor allem an den Blättern von Wegerich und Labkraut. Ja, du hast richtig gehört, ich bin ein echter Feinschmecker unter den Blattkäfern! Blätter – das ist mein Ding! Besonders die saftigen und grünen Teile, darauf fahre ich total ab. Ich bin halt ein gemütlicher Käfer; ich muss nicht schnell sein, wenn das Buffet direkt vor mir liegt.

Tatzenkäfer – Was hat es mit den "Tatzen" auf sich?
Warum ich "Tatzenkäfer" heiße? Ganz einfach: Ich habe breite, kleine Füße, die sich fest an die Pflanzen klammern können. Diese „Tatzen“ sind optimal für mein gemächliches Leben. Ich lasse mir nämlich gern Zeit beim Laufen, Essen und Herumklettern – wie ein kleines Käferchen mit Wanderschuhen. Eile? Nicht mein Ding! Ich gehöre zur Entspannungstruppe unter den Käfern und lasse mich durch nichts aus der Ruhe bringen.

Mein Spezialtrick – Das Käfer-Kaugummi
Falls mich doch mal ein Vogel oder anderes neugieriges Tier belästigen will, hab ich eine geniale Verteidigungsstrategie. Ich produziere einen roten Saft, den ich bei Gefahr absondere. Der sieht ein bisschen aus wie Kaugummisaft und schmeckt auch so eklig. Er enthält chemische Stoffe, die meine Feinde abschrecken sollen – und glaub mir, das funktioniert super! Die meisten geben sofort auf, wenn sie nur daran schnuppern. Ich sag's mal so: Mein „Käferkaugummi“ ist nicht besonders lecker, aber extrem effektiv.

Mein Tempo – Das Schneckentempo!
Jetzt verrate ich dir ein kleines Geheimnis: Ich bin vielleicht einer der langsamsten Käfer überhaupt. Schnelligkeit? Keine Chance! Wenn du mich auf einer Wiese herumwandern siehst, dann in aller Gemächlichkeit. Andere Käfer flitzen herum und klettern wie verrückt, aber nicht ich. Mein Motto lautet: „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Und, hey, was bringt es mir, wie ein Verrückter loszurennen, wenn das nächste Blatt direkt vor mir wächst? Also geh ich Schritt für Schritt – naja, „Tatz für Tatz“ – und genieße mein Essen in Ruhe.

Familienplanung – Ganz ohne Eile
Wie sieht’s bei uns aus, wenn’s um Nachwuchs geht? Die Weibchen legen ihre Eier in den Boden, und dort bleiben die Kleinen erstmal versteckt. Die Larven sind wie ich – auch sie genießen das Leben in langsamen Zügen und wachsen in ihrem eigenen Tempo heran. Sie bleiben gern in Bodennähe, knabbern fleißig an Pflanzen herum und werden irgendwann genauso kugelrund wie ich. Ein Käferleben in Slow Motion, könnte man sagen!

Ein friedlicher Käfer mit einer wichtigen Mission
Auch wenn ich vielleicht ein bisschen faul wirke, bin ich ein wichtiger Bestandteil der Natur. Als Pflanzenfresser halte ich das Pflanzenwachstum auf den Wiesen im Gleichgewicht. Außerdem bin ich ein beliebter Futterlieferant für kleine Tiere und Vögel (wenn die sich nicht vom Käferkaugummi abschrecken lassen!). So trage ich dazu bei, dass das ganze Ökosystem im Gleichgewicht bleibt.

Also, wenn du das nächste Mal auf einer Wiese bist und einen kleinen, schillernden Käfer siehst, der wie ein lila Edelstein über die Blätter schleicht – das bin wahrscheinlich ich, Timarcha goettingensis. Und wenn du dich kurz hinsetzt und mit mir eine Pause machst, wirst du sehen: Ein bisschen Langsamkeit hat ihren Reiz!

Aufnahme von Bernhard Schmalisch
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Artenschutz in abgefischten Karpfenteichen?
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Artenschutz in abgefischten Karpfenteichen?

15/16.11.2024

  • Na klar, ich erkläre es dir so, dass der Artenschutz in abgefischten Karpfenteichen nicht nur logisch, sondern fast schon „karpfig“ klingt!

Der Herbstputz für den Lebensraum
Wenn der Karpfenteich abgefischt wird, geschieht das üblicherweise im Herbst. Dabei wird das Wasser abgelassen und die Karpfen sowie andere Fische werden eingesammelt. 

Klingt erst mal wie eine große „Umräumaktion“ – doch gerade diese Reinigung bringt viele Vorteile für die Natur! Durch das Ablassen des Wassers wird der Teichgrund freigelegt und kann sich regenerieren. Pflanzenreste, abgestorbene Biomasse und Algen werden dabei quasi wie ein Herbstlaub-Haufen entfernt, was den Nährstoffgehalt im Wasser für die nächste Saison reduziert. Weniger Nährstoffe bedeuten bessere Lebensbedingungen für viele heimische Wasserpflanzen und -tiere, da das Wasser nicht mehr so schnell „umkippt“.
Karpfen sind die „Bodenwühler“ der Teiche
Karpfen gelten als Bodenschlamm-Wühler, was auf Dauer zu einer starken Aufwirbelung und Trübung des Wassers führt. Wenn man die Karpfen jährlich abfischt, gönnt man anderen Arten eine kleine „Bodenpause“. Beispielsweise können empfindlichere Arten wie Amphibienlarven oder Libellenlarven dann besser überleben, weil sie klareres Wasser und einen stabileren Lebensraum haben. Also: Durch den Abfisch-Eingriff wird die Teichökologie gewissermaßen „feingetunt“, sodass auch die leisen Bewohner wieder die Chance haben, ihre Wasser-Ruheplätze zu genießen.

Der Teich als Vogel-Buffet
Nach dem Abfischen und dem Trockenlegen des Teichs verwandelt sich der Teichboden für Zugvögel in ein wahres Schlaraffenland. Die Vögel lieben den „Schlamm-Restaurant-Teich“ und picken die vielen im Boden verbleibenden Kleintiere auf, etwa Würmer, Schnecken und Insektenlarven. Besonders Zugvögel wie Kraniche und Störche legen auf dem Weg in den Süden gerne einen Zwischenstopp auf dem „Trockengelegten“ ein. Der abgefischte Teich wird so zu einem wichtigen „Biodiversity Drive-Thru“ für viele bedrohte Vogelarten.

Biodiversität durch Artenvielfalt
Wenn sich im Winter der Teichboden eine Zeit lang „ausruhen“ darf, entstehen in den Teichen kleine Tümpel und Pfützen, die für kurzlebige Arten wie bestimmte Molche und Frösche besonders attraktiv sind. Diese kleinen Wasserbereiche bieten den Tieren ideale Laichplätze, da sie vor Fressfeinden wie großen Fischen besser geschützt sind. Der Abfisch-Prozess und die zeitweise Trockenlegung schaffen also kurze, aber wichtige Phasen der „Ruhe vor dem großen Karpfen“ – und das fördert die Vielfalt im Teich.

„Abfischen“ als Win-Win für Mensch und Natur
Nicht zuletzt ist der abgefischte Karpfenteich ein Beispiel für eine nachhaltige, naturnahe Nutzung von Ökosystemen. Durch den jährlichen Rhythmus des Abfischens bleibt der Teich lebendig und das Wasser ist frischer und gesünder – so profitieren die Fischzucht und der Artenschutz gleichzeitig.

In der Aufnahme
  • Abgelassener Fischteich ...temporäre Chance für die Biodiversität
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Der Metallgrüne Schenkelkäfer (Chrysanthia viridissima)
Bild zum Eintrag (1114765-160)
Ein Tag im Leben des Metallgrünen Schenkelkäfers – aus der Sicht von Chrysanthia viridissima

15/16.11.2024

  • Hey du! Ja, du da! Ich bin's, Chrysanthia viridissima, der eine und einzige Metallgrüne Schenkelkäfer. 

Hast du schon mal so ein grün-goldenes Glitzern gesehen? Ich bin quasi der Juwel unter den Käfern und stolz drauf! Komm mit, ich erzähl dir mal von meinem schimmernden Käferleben – mit einem Mix aus Wissenschaft und Spaß.
Mein Auftritt – Schillernd und immer top gestylt
Erst mal muss ich sagen, ich seh einfach fantastisch aus. Mein Panzer leuchtet metallisch grün und schimmert, als hätte ich mich in Goldstaub gewälzt. Das kommt von winzig kleinen Strukturen auf meinem Chitinpanzer, die das Licht brechen. Wie ein Regenbogen, aber besser – schließlich bin ich ja ein Käfer mit Stil. Warum bin ich so bunt? Na ja, das ist so eine Art Tarnung und Abschreckung zugleich. Die meisten Feinde denken: "Boah, der glänzt! Der ist bestimmt giftig!" Stimmt zwar nicht, aber hey, ich lass sie das ruhig glauben.

Wo ich lebe – Auf der Suche nach Nektar

Du findest mich meistens in sonnigen Wäldern, Waldrändern und auf blühenden Wiesen in Europa, vor allem von Frühling bis zum Hochsommer. Wenn du mich sehen willst, schau bei den Doldenblütlern vorbei – da hänge ich oft rum. Ich liebe diese Pflanzen, denn sie bieten das beste Nektar-Buffet der Natur. Doldenblütler wie die Wilde Möhre oder der Fenchel haben die leckersten Blütenstände – und die ziehe ich mir gern rein. Ein Leben als Käfer bedeutet für mich: Blüte für Blüte durchsuchen und genießen.

Was esse ich? Naschkatze des Waldes
Als erwachsener Käfer ernähre ich mich hauptsächlich von Pollen und Nektar. So süß und klebrig – einfach lecker! Manchmal bekomme ich sogar ein bisschen was von dem Blütenstaub ins Gesicht. Aber hey, das gehört dazu. Früher, als Larve, habe ich noch Holz gegessen – ja, richtig gehört, ich war ein Holzschredder! Damals lebte ich in verrottendem Holz und habe ordentlich reingehauen. Heute aber genieße ich nur noch Blütenleckereien. Als Erwachsener wird man halt anspruchsvoller.

Lebensweise – Glitzer mit Haltung

Mein Körper ist nicht nur ein Hingucker, sondern auch mein Schutzschild. Und falls mir doch mal jemand zu nahe kommt, habe ich eine kleine Notfallstrategie: Ich lasse mich einfach fallen und spiele tot. Das ist der sogenannte "Schreckstarre-Modus". Funktioniert prima, vor allem wenn man irgendwo hoch oben in einer Blüte sitzt – runterfallen und dann stillhalten. Die meisten Fressfeinde verlieren schnell das Interesse, und ich kann mich heimlich davonmachen.

Familie und Nachwuchs – Ganz schön holzig
Wenn es um die nächste Generation geht, legen wir Schenkelkäfer-Weibchen unsere Eier auf morsches Holz ab, am liebsten in feuchter Umgebung. Die Kleinen, also die Larven, schlüpfen dann und verbringen ihre Zeit im Holz, wo sie sich durch die Fasern futtern. Ein Leben als Larve kann schon mal 1-2 Jahre dauern. Das mag lang erscheinen, aber hey, gutes Käferwerden braucht eben Zeit. Wenn sie sich dann in erwachsene Käfer verwandeln, heißt es ab ins Sonnenlicht und die Welt erobern!

Mein Name – Schenkelkäfer?

Jetzt fragst du dich vielleicht, warum man mich ausgerechnet "Schenkelkäfer" nennt? Gute Frage. Wahrscheinlich, weil ich relativ starke, kräftige Hinterbeine habe – die brauche ich für meinen Käfer-Workout, also um durch die Pflanzen zu klettern und zu flitzen, wenn es nötig ist. Vielleicht hätte man mich besser "Metallgrüner Muskelkäfer" nennen sollen, aber hey, ich hab den Namen ja nicht ausgesucht. Schenkelkäfer klingt auch irgendwie witzig, oder?

Bedrohtes Käferglück – Warum ich auf euch angewiesen bin
Leider werden wir Schenkelkäfer seltener, weil alte Wälder und Totholzplätze immer weniger werden. Manchmal ist es schwierig, genug Verstecke und Nahrungsplätze zu finden. Doch es gibt Hoffnung: Viele Menschen setzen sich dafür ein, dass alte Bäume stehen bleiben und die Natur nicht überall „aufgeräumt“ wird. Schließlich sind wir Käfer auch Teil des Ökosystems – wir bestäuben Blüten und helfen beim Zersetzen von altem Holz. Also, wenn du das nächste Mal in den Wald gehst, lass ein paar alte Bäume stehen, okay?

So, und jetzt entschuldige mich – ich hab noch ein paar Blüten zu naschen!

In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •     Metallgrüner Schenkelkäfer (Chrysanthia viridissima)
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Wenn Wiesen sterben und zu grünen "Wüsten" werden ...
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Wenn Wiesen sterben und zu grünen "Wüsten" werden ...

14/15.11.2024

  • Als Wiese, als ein buntes Mosaik voller Vielfalt, betrachte ich es mit wachsender Sorge, wenn ein Schleier von Gülle auf meinen Boden gelegt wird. 

Es ist, als würde ein dichter Vorhang auf mein Antlitz fallen, und der Atem meiner zarten Pflanzen, der Insekten, die mich umgarnen, wird durch diese schwere Last bedrückt.
Die Gülle, die aus Feldern und Ställen stammt, ist reich an Nährstoffen – zu reich für die natürlichen Prozesse, die sich hier über Generationen eingespielt haben. Stickstoff und Phosphor, in einer solchen Menge wie sie in der Gülle vorkommen, sind mächtige Werkzeuge des Wachstums – doch sie sind auch scharf und verändernd. Meine Bodenorganismen, die feinen Pilze und Mikroben, die still und harmonisch in einem komplexen Netz arbeiten, finden sich überfordert. Sie kämpfen mit der plötzlichen Überdosis, und manche beginnen gar, daran zu ersticken.

Mit der Zeit steigen die besonders stickstoffliebenden Pflanzen in ihrer Zahl und Dominanz. Kräftige Gräser, die den zusätzlichen Stickstoff mit einem unstillbaren Hunger aufsaugen, beginnen, die Oberhand zu gewinnen. Kleearten und andere Stickstoff bindende Pflanzen, die früher durch die natürliche Balance eine gewisse Bedeutung hatten, verlieren an Bedeutung – sie werden schlicht überflüssig. Blumen, die empfindlicher sind und deren Wurzeln sich an bescheidenere Nährstoffverhältnisse angepasst haben, verkümmern. Ihre leuchtenden Farben verblassen, ihre zarten Stängel geben nach, und sie verschwinden aus dem Bild, das ich als Wiese einst stolz gezeigt habe.

Ohne die Blumen fehlen auch die Insekten, die ihre Blüten bestäubten und sie beständig umschwirrten. Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und Heuschrecken, die von einer vielfältigen Flora abhängig sind, finden hier keinen Lebensraum mehr. Was bleibt, sind robuste Arten, die sich in der Monokultur ausbreiten können, aber die komplexen Wechselbeziehungen, die das Leben der Wiese einst so reich machten, verlieren an Tiefe und Breite.

Die Wurzeln, die sich tief verzweigten und gemeinsam die Erde festhielten, um den Regen aufzufangen und das Wasser sanft abzugeben, sie weichen einer oberflächlichen Dichte von Gräsern. Der Boden wird anfälliger für Erosion, seine Struktur verliert an Stabilität und Vielfalt, so wie die gesamte Pflanzengesellschaft, die hier einst lebte. Die Wasserspeicherung leidet, und bei starkem Regen rinnt das Wasser ungebremst an die tiefsten Punkte, nimmt Bodenpartikel mit und hinterlässt kahle Stellen.

Und so verändere ich mich. Ich, die einst ein Heim war für unzählige Pflanzen- und Tierarten, ein Bild von Stabilität und Ausgewogenheit. Jetzt bin ich ein Bild der Einfalt, geprägt von einer Handvoll robuster, anspruchsloser Gräser und Kräuter, die in der Lage sind, den Überfluss der Nährstoffe zu überleben, aber nicht die Vielfalt des Lebens zu tragen. Die Gülle, die als Nahrung gedacht war, wurde zu einer Last, die zu schwer war, und ich trage die Narben dieser Überfülle, die für das menschliche Auge vielleicht nicht sichtbar sind, doch für die Lebewesen, die mich einst bewohnten, umso spürbarer.

So verweile ich in dieser Stille – nicht mehr ein Ort der Vielfalt, sondern ein vereinfachtes Abbild dessen, was ich einst war.


In der Aufnahme
  • Was vormals eine artenreiche Wiese war ist nun zu einem braungrünen artenfernen "Grünland" verkommen ...
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Der Scharlachrote Plattkäfer (Cucujus cinnaberinus)
Bild zum Eintrag (1114670-160)
Ein Tag im Leben des Scharlachroten Plattkäfers – aus der Sicht von Cucujus cinnaberinus

14/15.11.2024

  • Hallo! Ja, genau, du siehst richtig: Ich bin knallrot und ziemlich platt. Ein echter Scharlachroter Plattkäfer! 

Manche nennen mich auch den "Karminroten Baumbewohner,"
aber das klingt doch viel zu förmlich, oder? Hier gebe ich dir mal einen Einblick in mein aufregendes Käferleben, denn bei uns geht es mehr ab, als du vielleicht denkst.
Wer bin ich?

Ich bin ein richtiges Unikat – leuchtend rot, maximal 1,5 Zentimeter lang, und wenn ich ehrlich bin, ziemlich dünn. Ja, schlank wie eine Kreditkarte, könnte man sagen, oder zumindest ein halber Daumennagel. Mein knalliges Rot ist keine Modewahl, sondern eine clevere Tarnung: das Rot signalisiert vielen Fressfeinden, dass ich ungenießbar bin. Sie kommen näher, sehen das Scharlachrot und denken: "Oh, lieber nicht!" Ha, funktioniert prima.

Wo lebe ich?

Du findest mich hauptsächlich in Europa, am liebsten in alten Wäldern. Aber keine Sorge, ich suche keine Aussichtspunkte. Ich wohne am liebsten unter der Rinde toter Bäume – vor allem von Eschen, Eichen oder Buchen. Die Rinde ist wie ein kleines Dach für mich, schützt mich vor Regen und Wind, und dort finde ich auch mein Essen.

Was esse ich?

Nun, ich bin zwar rot, aber kein Vegetarier. Auf meiner Speisekarte stehen andere kleine Insekten und Larven, die ich unter der Rinde entdecke. Das ist manchmal wie ein Buffet: Man weiß nie genau, was man findet. Und je nach Jahreszeit wird’s manchmal auch etwas knapper. Aber hey, ich bin ja ein robuster Käfer! Falls ich mal nichts finde, gehe ich einfach ein bisschen schlafen und warte auf bessere Zeiten. Geduld ist meine Stärke.


Ein richtiges Käferwunder: Mein Lebenszyklus

Ach, meine Kindheit! Als Larve war ich – wie soll ich sagen – nicht besonders hübsch. Längliche Form, bräunlich, und ich habe zwei Jahre gebraucht, um mich zum schönen roten Käfer zu verwandeln, der ich heute bin. Meine Larvenzeit verbringe ich ebenfalls unter der Rinde. Dort fresse ich, wachse und verstecke mich, bis ich bereit bin, mich zu verpuppen und schließlich zu einem richtigen Käfer zu werden.Im Frühling krieche ich dann aus meiner Verpuppung, voll ausgefärbt und bereit für die Käferwelt! Ein bisschen wie ein Frühjahrsputz, nur dass ich danach eine neue „Schale“ habe.

Meine Feinde und mein Überlebensstil


Natürlich habe ich auch Feinde. Vögel versuchen manchmal, mich zu erwischen, aber wie gesagt, mein leuchtendes Rot hält viele von ihnen fern. Außerdem bin ich gut getarnt und lebe unter der Rinde – da kommen die meisten Fressfeinde gar nicht hin. Sollte es trotzdem brenzlig werden, habe ich noch eine kleine Geheimwaffe: Ich tue einfach so, als wäre ich tot! Die "Totstellen"-Strategie funktioniert oft hervorragend, um Angreifer zu verwirren.

Die Kunst des Überlebens – Ein Käfer mit Humor

Manchmal muss man das Käferleben auch mit Humor nehmen. Stell dir vor, du versuchst, unter einer Rinde zu krabbeln und bleibst mit deinem "flachen" Körper stecken. Schon vorgekommen! Aber hey, mit etwas Zappeln und Kämpfen schaffe ich es dann meistens wieder heraus. Die Natur hat mich halt perfekt für das Leben unter der Baumrinde gemacht, und das ist eigentlich echt gemütlich.

Einmal, da wollte ein neugieriger Specht an mich heran, doch ich bin einfach wie ein Blatt platt geworden. Der Specht hat mich angeschaut und ist dann enttäuscht abgezogen. Ach, was für ein Abenteuer!

Vom Aussterben bedroht – Kämpfer für die Rinde!

Obwohl ich ziemlich cool bin, ist mein Leben kein Zuckerschlecken. Alte Wälder und Totholz verschwinden zunehmend, und genau diese Bäume brauche ich, um zu überleben. Ich mag es nämlich nur unter abblätternder Rinde, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Wenn alte Bäume verschwinden, wird es eng für uns Scharlachrote Plattkäfer. Zum Glück setzen sich manche Menschen für unsere Wälder ein, damit wir weiterhin in Ruhe unter der Rinde hausen können. Ich hoffe, sie retten genug alte Bäume, damit meine Freunde und ich weiterhin unser Rindenleben genießen können.

Also, wenn du mich das nächste Mal siehst, denk daran: Ich bin nicht nur rot, flach und schlank, sondern auch ein echter Kämpfer!

Aufnahme von Klaus Bernhard Schmalisch
  • Scharlachroter Plattkäfer (Cucujus cinnaberinus)
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Wildschweine wühlen gerne ... Wiesen um ...
Bild zum Eintrag (1114669-160)
Wildschweine wühlen gerne ... Wiesen um ...

13/14.11.2024

  • Stell dir vor, du bist ein Wildschwein, und du siehst eine grüne, saftige Wiese vor dir. Für dich ist das nicht einfach nur ein bisschen Gras – das ist ein riesiges Buffet! 

Und nein, du suchst hier nicht nach einer simplen Gras-Mahlzeit. Du bist auf der Jagd nach einem wahren Festmahl: nach allem, was sich darunter versteckt. Würmer, Larven, Wurzeln, Käfer – die besten Leckereien verbergen sich unter der Oberfläche. Warum also nicht ein bisschen umgraben?

Der Lebensraum eines Gourmets

Wildschweine haben eine richtige Spürnase und einen feinen Geschmack, wenn es um Insekten und kleine Bodenbewohner geht. Diese stecken oft ein paar Zentimeter tief unter der Erde. Deine Schnauze ist dabei das perfekte Werkzeug: Sie ist robust, beweglich und sogar ziemlich stark. Wenn du wühlst, schiebst du die Erde zur Seite und machst dich auf die Suche nach den kleinen Proteinhäppchen, die dich stark und gesund halten. Einem Wildschwein nach zu urteilen, hat so ein Regenwurm durchaus das Zeug zum Gourmet-Snack!

Fitnessprogramm inklusive

Und dann muss man auch daran denken, dass das Graben nicht nur die Speisekammer öffnet, sondern auch ein bisschen Bewegung bringt. Wildschweine sind stämmig, aber sie brauchen trotzdem ihre tägliche Dosis Bewegung. Und da kommt das Graben wie gerufen – es ist quasi ein Full-Body-Workout für die Schweine, das die Muskeln stärkt und das Schwein fit hält. Schließlich braucht man ja Energie, wenn man den ganzen Tag durch die Wälder und Wiesen streift.

Natur als Vorratskammer und Buffet

Aus Wildschwein-Perspektive sieht die Wiese also nicht nur schön aus, sondern sie ist ein Versteck für alles, was sich lohnt zu finden. Die Tatsache, dass sich Menschen manchmal über das Ergebnis der Graberei ärgern, verstehen Wildschweine natürlich nicht. Ein menschlicher Rasen ist für sie einfach die Natur, die leckeres Futter und Abenteuer verspricht.

Die soziale Komponente: Wildschwein trifft Wildschwein

Nicht zu vergessen ist der soziale Aspekt! Ein Wildschwein scharrt selten allein. Oft ist die ganze Rotte unterwegs – von Mama über Onkel Eber bis zu den kleinen Frischlingen, alle machen mit. Wenn einer anfängt zu wühlen, wird es ein regelrechtes Event: "Oh, schau mal, da hat der Hans ein besonders fettes Wurzelstück gefunden!" Da geht's zu wie bei einem Familienessen. Und wenn dann der ein oder andere Regenwurm aus dem Loch guckt, kommt ein neuer Schwung in die Runde.


Fazit aus Wildschwein-Sicht


Das Umgraben ist also quasi wie eine wilde Schnitzeljagd durch den Untergrund. Keine Wiese ist sicher, denn das nächste Festmahl könnte sich genau unter der Grasnarbe befinden. Aus ihrer Sicht tun sie eigentlich nur das, was die Natur ihnen vorgegeben hat: mit Begeisterung, Teamgeist und ordentlich Grunzen der Nase nachgehen.




In der Aufnahme
  •     Frisch umgegrabene Wiese ... hier hatten einige Wildschweine nach Nahrung gesucht.
Artenschutz in Franken®  
Artenschutz in Franken®
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Artenschutz in Franken®

Artenschutz als Zeichen einer ethisch-moralischen Verpflichtung, diesem Anspruch gegenüber uns begleitenden Mitgeschöpfen und deren Lebens-räume, stellen wir uns seit nunmehr fast 30 Jahren mit zahlreichen Partnern tagtäglich auf vielfältiger Art aufs Neue.

In vollkommen ehrenamtlicher, wirtschaftlich- und politisch sowie konfessionell unabhängiger Form engagieren wir uns hier mit unseren vielen Mitgliedern in abertausenden von Stunden.

Trotz der auf Franken ausgerichteten Namensgebung bundesweit für die Erhaltung der Biodiversität, sowie für eine lebendige, pädagogisch hochwertige Umweltbildung.
In einer Dekade in der zunehmend Veränderungen, auch klimatischer Weise erkennbar werden, kommt nach unserem Dafürhalten der effektiven Erhaltung heimischer Artenvielfalt auch und gerade im Sinne einer auf-geklärten Gesellschaft eine heraus-ragende Bedeutung zu.

Der Artenschwund hat er-schreckende Ausmaße ange-nommen, welche den Eindruck der zunehmenden Leere für den aufmerksamen Betrachter deutlich erkennbar werden lässt. Eine ausge-storbene Art ist für nahezu alle Zeit verloren. Mit ihr verlieren wir eine hochwertige, einzigartige Ressource die sich den Umweltbedingungen seit meist Millionen von Jahren anpassen konnte.  

Wir sollten uns den Luxus nicht leisten dieser Artenreduktion untätig zuzusehen. Nur eine möglichst hohe genetische Artenvielfalt kann die Entstehung neuer Arten effektiv ansteuern.

Im Sinne uns nachfolgender Generationen, also unserer Kinder und unserer Enkelkinder, sollten wir uns gemeinsam dazu durchringen dem galoppierenden Artenschwund Paroli zu bieten.

Nur gemeinsam wird und kann es uns gelingen diesem sicherlich nicht leichtem Unterfangen erfolgreich zu begegnen. Ohne dies jedoch jemals versucht zu haben, werden wir nie erkennen ob wir dazu in der Lage sind oder waren.

Durchdachter Artenschutz ist in unseren Augen mehr als eine Ideologie.

Er beweist in eindrucksvoller Art die Verbundenheit
mit einer einzigartigen Heimat und deren sich darin befindlichen Lebensformen. Schöpfung lebendig bewahren, für uns ge-meinsam mehr als „nur“ ein Lippenbekenntnis.

Artenschutz ist für uns gleichfalls Lebensraumsicherung für den modernen Menschen.

Nur in einer intakten, vielfältigen Umwelt
wird auch der Mensch die Chance erhalten nachhaltig zu überdauern. Hierfür setzten wir uns täglich vollkommen ehrenamtlich und unabhängig im Sinne unserer Mit-geschöpfe, jedoch auch ganz bewusst im Sinne unserer Mitbürger und vor allem der uns nachfolgenden Generation von ganzem Herzen ein.

Artenschutz in Franken®
25. Jahre Artenschutz in Franken®
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25. Jahre Artenschutz in Franken® 

Am 01.03.2021 feierte unsere Organisation ein Vierteljahrhundert ehrenamlichen und vollkommen unabhängigen Artenschutz und erlebbare Umweltbildung.
Und auch nach 25 Jahren zeigt sich unser Engagement keineswegs als "überholt". Im Gegenteil es wird dringender gebraucht denn je.

Denn die immensen Herausforderungen gerade auf diesem Themenfeld werden unsere Gesellschaft zukünftig intensiv fordern!


Hinweis zum 15.jährigen Bestehen.

Aus besonderem Anlass und zum 15.jährigen Bestehen unserer Organisation ergänzten wir unsere namensgebende Bezeichnung.

Der Zusatz Artenschutz in Franken® wird den Ansprüchen eines modernen und zunehmend auch überregional agierenden Verbandes gerecht.

Vormals auf die Region des Steiger-waldes beschränkt setzt sich Artenschutz in Franken® nun vermehrt in ganz Deutschland und darüber hinaus ein.

Die Bezeichnung ändert sich, was Bestand haben wird ist weiterhin das ehrenamliche und unabhängige Engagement das wir  für die Belange des konkreten Artenschutzes, sowie einer lebendigen Umweltbildung in  einbringen.

Im Sinne uns nachfolgender Generationen!

Auf unserer Internetpräsenz möchten wir unser ehrenamtliches Engagement näher vorstellen.

Artenschutz in Franken®
Kleinvogel gefunden - und jetzt?
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Kleinvogel gefunden - und jetzt?

Wie verhalte ich mich beim Fund eines noch nicht flugfähigen Kleinvogels richtig?

Regelmäßig erreichen uns Anfragen die sich auf den korrekten Umgang des Tieres beim „Fund“ eines noch nicht flugfähigen Kleinvogels beziehen.

Wir vom Artenschutz in Franken® haben hier einige Informationen für Sie zusammengestellt.

Wir erklären dir das Vorgehen und die in unseren Augen wichtigsten Dos und Don'ts bei einem Fund eines kleinen, noch nicht flugfähigen Vogels in Form eines einfachen, einprägsamen Mnemonics, den du leicht merken kannst: "VOGEL"

Jeder Buchstabe im Wort "VOGEL" steht dabei für einen wichtigen Schritt oder Hinweis:


V - Verhalten beobachten:
•    Dos: Bevor du irgendetwas tust, beobachte den Vogel aus der Ferne. Manchmal (Meistens) sind die Eltern in der Nähe und kümmern sich um ihn.
•    Don'ts: Den Vogel sofort anfassen oder wegtragen, ohne die Situation zu analysieren.

O - Ort sichern:
•    Dos: Sicherstellen, dass der Vogel nicht durch Menschen, Hunde oder Katzen gefährdet ist.
•    Don'ts: Den Vogel in gefährliche Bereiche lassen, wo er leicht verletzt werden kann.

G - Gesundheit prüfen:
•    Dos: Prüfe vorsichtig, ob der Vogel verletzt ist. Wenn er offensichtlich verletzt ist, kontaktiere eine Wildtierauffangstation oder einen Tierarzt. Wende dich auch an die für die Örtlichkeit zuständige fachliche Einrichtung  wie Naturschutzfachbehörde oder Umweltämter.
•    Don'ts: Keine medizinische Erstversorgung versuchen, wenn du keine Erfahrung damit hast.

E - Eltern suchen:
•    Dos: Versuche herauszufinden, ob die Eltern in der Nähe sind. Elternvögel kehren oft zurück, um ihre Jungen zu füttern.
•    Don'ts: Den Vogel nicht sofort mitnehmen, da die Eltern ihn weiterhin versorgen könnten.

L - Letzte Entscheidung:
•    Dos: Wenn der Vogel in Gefahr ist oder die Eltern nicht zurückkehren, kontaktiere eine Wildtierstation oder einen Experten für Rat und weitere Schritte.
•    Don'ts: Den Vogel nicht ohne fachkundigen Rat mit nach Hause nehmen oder füttern, da falsche Pflege oft mehr schadet als hilft.


Zusammenfassung
•    Verhalten beobachten: Erst schauen, nicht gleich handeln.
•    Ort sichern: Gefahrenquelle ausschalten.
•    Gesundheit prüfen: Verletzungen erkennen.
•    Eltern suchen: Eltern in der Nähe?
•    Letzte Entscheidung: Bei Gefahr oder verlassener Brut Wildtierstation kontaktieren.


Mit diesem Mnemonic kannst du dir so finden wir vom Artenschutz in Franken® recht leicht merken, wie du dich verhalten sollst, wenn du einen kleinen, noch nicht flugfähigen Vogel findest. 

Wichtig!
  • Bitte beachte jedoch dabei immer den Eigenschutz, denn die Tier können Krankheiten übertragen die auch für den Menschen gefährlich werden können. Deshalb raten wir vornehmlich ... immer Finger weg - Fachleute kontaktieren!


Wir vom Artenschutz in Franken® sind keine und unterhalten auch kein Tierpflegestelle da wir uns in erster Linie mit der Lebensraumsicherung und Lebensraumschaffung befassen.

Artenschutz in Franken®
Was tun beim Wildunfall
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Rechtliches §
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Immer wieder werden wir gefragt welche rechtlichen Grundlagen es innerhalb der Naturschutz- und Tierschutzgesetze es gibt.

Wir haben einige Infos zu diesem Thema hier verlinkt:
Unser Engagement
Bild zum Eintrag (1001684-159)
Mehr über unser Engagement finden Sie hier:
Die Artenschutz im Steigerwald/Artenschutz in Franken®- Nachhaltigkeits-vereinbarung
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Ueber-Uns/1001349/AiF_-_Nachhaltigkeitsvereinbarung/

Über uns
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Ueber-Uns/

Impressum/Satzung
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Impressum/
Nachgedacht
Bild zum Eintrag (1053853-159)
Ein Gedicht zum Verlust der Biodiversität in unserem Land.

Artenschwund

In allen Medien tun sie es kund, bedenklich ist der Artenschwund.

Begonnen hat es schon sehr bald, durch Abholzung im Regenwald. Nicht nur um edle Hölzer zu gewinnen, man fing schließlich an zu „spinnen“. Durch Brandrodung ließ man es qualmen, und pflanzte dort dann nur noch Palmen.

Das fand die Industrie ganz prima, doch heute bejammern wir das Klima. Aber es betrifft nicht nur ferne Lande, auch bei uns ist es `ne Schande. Dass Wälder dem Profit zum Opfer fallen, dies schadet schließlich doch uns Allen.
Ob Kahlschlag in Skandinavien, oder hier, die Dummen, das sind immer wir. Was unser Klima wirklich erhält, wurde zum großen Teil gefällt.

Es beginnt doch schon im Kleinen, an Straßen- und an Wegesrainen. Dort wird gemäht, ganz ohne Not, dies ist vieler Tiere Tod. Moderne Maschinen zu unserem Schrecken, lassen Schmetterlingsraupen
kläglich verrecken. Weil von den Raupen niemand profitiert, dies dann auch kaum Jemand interes-siert. Doch der Jammer ist schon groß; wo bleiben die Schmetterlinge bloß?

Auch unser Obst ist in Gefahr, denn die Bienen werden rar. Wir uns deshalb ernsthaft fragen, wer wird in Zukunft die Pollen übertragen. Eine
eingeschleppte Milbe ist der Bienen Tod und die Imker leiden Not. Dazu spritzt man noch Neonikotinoide und Glyphosat, damit man reiche Ernte hat. Das vergiftet nicht nur Tiere, sondern jetzt auch viele Biere. Glyphosat soll krebserregend sein, doch das kümmert hier kein Schwein.

Hauptsache es rollt weiterhin der Kiesel, denn man hat ja noch den Diesel. Der ist jetzt an Allem schuld und man gönnt ihm keine Huld. Elektrofahrzeuge sind die neue Devise, doch verhindern diese wirklich unsere Krise? Braunkohle und Atom, erzeugen zumeist unseren Strom. Wie nun jeder Bürger weiß, ist auch dieses Thema
heiß.

Gäbe es immerzu Sonnenschein, wäre Solarenergie fein. Aber da sind ja noch die Windanlagen, die hoch in den Himmel ragen. Wo sie dann an manchen Tagen, Vögel in der Luft erschlagen. Diese zogen erst von Süden fort, entkamen knapp dem Vogelmord. Nun hat es sie doch noch erwischt, nur werden sie hier nicht aufgetischt.

Wie haben die  Ortolane schön ge-sungen, nun liegen auf dem Teller ihre Zungen. War das schön, als sie noch lebten, bevor sie auf `ner Rute klebten. Immer weniger wird ihr Gesang, uns wird es langsam angst und bang .Gesetze wurden
zwar gemacht, sie werden jedoch zumeist belacht. Wenn Vögel brutzeln in Pfanne und Schüssel, wen interessiert da das „Geschwätz“ aus Brüssel.

Es gibt ein paar Leute, die sind vor Ort und stellen sich gegen den Vogelmord. Die wenigen, die es wagen, riskieren dabei Kopf und Kragen. Wenn sie beseitigen Ruten und Fallen, oder hindern Jäger, Vögel abzuknallen. Riesige Netze, so stellen wir fest, geben den Vögeln nun noch den Rest. Wir sollten dies schnellstens verhindern, sonst werden wir mit unseren Kindern, bald keinen Vogelsang mehr hören. So manchen würde das kaum stören, doch mit diesem Artenschwund, schlägt irgendwann auch unsere Stund`.



Quelle
Hubertus Zinnecker
Ein Frühsommer-Bild aus Schleswig-Holstein
Bild zum Eintrag (1053852-159)
Ein Frühsommer-Bild aus Schleswig-Holstein ...da wir jedoch im ganzen Land wiederfinden!

Eine weite Grünlandniederung, vier riesige Mähmaschinen fahren nebeneinander mit rasanter Geschwindigkeit über ein Areal von einigen hundert Hektar Wiesen.

Wo gestern noch zahlreiche Feldvögel sangen und ihre Jungen fütterten, Wiesen- und Rohrweihen jagten, ein Sumpfohreulenpaar balzte und offensichtlich einen Brutplatz hatte, bietet sich heute ein Bild der Zerstörung. Kiebitze und Brachvögel rufen verzweifelt und haben ihre Gelege verloren.
Schafstelzen, Wiesenpieper und Feldlerchen hüpfen mit Würmern im Schnabel auf der Suche nach ihren längst zerstückelten Jungvögeln verzweifelt über den Boden.

Alles nichts Neues.

Das kennen wir ja. Das BNatSchG §44 erlaubt es ja schließlich gemäß der „guten fachliche Praxis“, streng geschützte Vogelarten zu töten - denn verboten ist es ja nur „ohne sinnvollen Grund“.

Aber was ist an dieser uns allen bekannten Situation anders als noch vor 10, 20 Jahren?
Die Mähmaschinen sind größer und stärker denn je, schneller denn je, mähen tiefer denn je, mähen in immer kürzeren Intervallen, mähen die Gräben bis tief in jede Grabenböschung mit ab.

Wie zum Hohn kommt nun noch ein weiterer Trecker und mäht alle Stauden der Wegesränder ab, scheinbar um das letzte verbliebene Wiesenpieper- oder Blaukehlchennnest dann auch noch zu erwischen.

23.00h: Es wird dunkel, es wird weiter gemäht. Ich denke an die Wiesenweihen, den gerade erschienenen Artikel aus der Zeitschrift dem Falken: " bei nächtlicher Mahd bleiben die adulten Weihen auf dem Nest sitzen und werden mit getötet“.

Wo ist unsere Landwirtschaft hingekommen, dass jetzt hier 4 Maschinen der neusten Generation parallel nebeneinander in rasendem Tempo mähen, dahinter wird schon gewendet und das Gras abtransportiert.

Nicht ein junger Vogel, nicht ein junger Hase hat hier die geringste Chance, noch zu entkommen.

Früher habe ich nach der Mahd noch junge Kiebitze und junge Hasen gesehen, die überlebt haben. Früher hat ein Bauer noch das Mähwerk angehoben, wenn er von oben ein Kiebitznest gesehen hat.

Hier ist nun nichts mehr, nur hunderte von Krähen und Möwen, die sich über das „Fastfood“ freuen (und nebenbei bemerkt damit einen äußerst wichtigen Beitrag zur Beseitigung von Clostridien leisten, welche die Silage verunreinigen und damit den Rinderbestand gefährden könnten - gedankt wird es den Krähen aber natürlich nicht)
 
Diese Entwicklung der Grünlandbewirtschaftung ist sehr besorgniserregend, nicht nur für den Vogel des Jahres, die Feldlerche. Das Wettrüsten der Landwirte ist verständlich aus deren wirtschaftlicher Sicht, aber eine ökologische Vollkatastrophe und das Ergebnis einer verfehlten Agrarpolitik.

Was ist denn der „sinnvolle Grund“, der diese Entwicklung überhaupt zulässt?

Dass die Milch und das Fleisch immer noch billiger werden, und dafür das letzte Stück Natur geschreddert wird? Ist das wirklich im Sinne der Allgemeinheit, denn es sind doch nicht nur wir Naturschützer*innen und Vogelkundler*innen, die sich über blühende Wiesen und singende Lerchen freuen.

Dieser massenhafte Vogelmord auf unserem Grünland (und natürlich Amphibien, Reptilien, Säugetiere, Insekten) wird immer aggressiver und ist vielen Menschen gar nicht bewusst.

Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, wie z.B. gesetzlich vorgeschriebene Randstreifen zu Gräben und Wegesrändern, Verbot nächtlicher Mahd, Begrenzung der Mahdhöhe- und Mahdgeschwindigkeit usw.

Ansonsten brauchen wir uns auch nicht über vogeljagende Mittelmeerländer aufzuregen - denn das was hier stattfindet ist letztendlich genauso zerstörerisch wie zum Spaß zur Flinte zu greifen.
 
Juni 2019
Autorin
Natascha Gaedecke
Waldsterben 2.0 – Nein eine Chance zur Gestaltung naturnaher Wälder!
Bild zum Eintrag (1053851-159)
Waldsterben 2.0 – Nein eine Chance zur Gestaltung naturnaher Wälder!

Artenschutz in Franken® verfolgt seit geraumer Zeit die Diskussionen um den propagierten Niedergang des deutschen Waldes.

Als Ursache dieses Niedergangs wurde der/die Schuldige/n bereits ausgemacht. Der Klimawandel der die Bäume verdursten lässt und hie und da auch noch einige Großsäuger die unseren Wald „auffressen“. Diesen wird es vielerorts zugeschrieben, dass wir in wenigen Jahren wohl unseren Wald verlieren werden?!
Als Ursache für das infolge des Klimawandels erkennbare „Absterben“ unserer Wirtschaftswälder liegt jedoch vielmehr auch darin, dass wir unsere Wälder in den vergangenen Jahrhunderten ständig waldbaulich manipulierten und dieses auch heute noch sehr ausgeprägt und vielfach intensiver den je tun.

In dieser Zeitspanne haben wir in unserem Land nahezu alle unsere ursprünglich geformten Wälder verloren. Wir haben diesen Systemen seither ständig unsere menschliche Handschrift auferlegt um aufzuzeigen wie wir uns einen nachhaltig geformten Wirtschaftswald vorstellen. Und diesen selbstverständlich auch intensiv nutzen können.

Ohne große Rücksicht auf Pflanzen und Tiere welche in diesem Ökosystem leben.Wir haben somit keinen Wald mehr vor Augen wie dieser von Natur aus gedacht war – wir haben einen Wald vor unseren Augen wie wir uns Menschen einen Wald vorstellen.


Somit „stirbt“ nun auch nicht der Wald, sondern lediglich der vom Menschen fehlgeformte Wald. 

Nun wird also fleißig darüber nachgedacht mit einem Millionenaufwand unseren Wald mit Aufforstungsprogrammen zu retten. Doch dieser Ansatz ist in unseren Augen eine weitere Verfehlung menschlichen Wirkens. Denn was hier zusammengepflanzt wird ist wieder kein sich natürlich entwickelter Wald der seine Dynamik sichtbar werden lassen kann. Nein es wird wieder ein vom Menschen manipulierter Wirtschaftswald entstehen der nur die Lebensformen in sich duldet die wir dieser Holzproduktionsfläche zugestehen.

Die Vielfalt der Arten wird hier auf immens großen Flächen abermals keine Rolle spielen.

Doch warum lassen wir es nicht einfach mal zu das wir dem Wald die Chance eröffnen uns zu zeigen wie Waldbau funktioniert und wie ein robuster Wald aussieht. „Dieser Wald“ wird uns in 50 – 70 Jahren zeigen welche Artenzusammensetzung für den jeweiligen Standort die richtige Mischung ist.

Es ist uns schon klar das bis dahin viele vom Menschen geschaffenen Wälder nicht mehr stehen werden denn sie werden tatsächlich „aufgefressen“.

Doch nicht vom Reh, welches Luchs und Wolf als Nahrungsgrundlage dringlich benötigen, wollen wir verhindern das diese sich an unseren Schafen & Co. bedienen, sondern von ganz kleinen Tieren. Der Borkenkäfer wird die Fläche für die nachfolgenden Naturwälder vorbereiten so wie wir es an mancher Stelle in Bayern sehr gut erkennen können.

Es bedarf somit in unseren Augen einem gesellschaftlichen Umdenken das endlich greifen muss.

Gerade im Sinne unserer Kinder und Enkelkinder welchen wir eine an Arten reiche Welt hinterlassen sollten.

AiF
12.08.2019

Ein sehr interessanter Bericht zu diesem Thema findet sich hier
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Asiatische Hornisse beobachtet? Bitte melden!
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Baden-Württemberg startet Meldeplattform für die invasive Art

Haben Sie die Asiatische Hornisse gesichtet? Dann können Sie ab heute (10.05.2023) über die neue Meldeplattform des Landes Baden-Württemberg Ihre Beobachtungen zentral und unkompliziert melden.


Quelle:
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Monitoring der Asiatischen Hornisse in Brandenburg
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Monitoring der Asiatischen Hornisse in Brandenburg

Potsdam – Zur Früherkennung der Asiatischen Hornisse in Brandenburg startet der Landesverband Brandenburgischer Imker e. V. in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) ein Monitoring der Asiatischen Hornisse.


Quelle
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg
Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, Haus S
14467 Potsdam